Rezension

platter Inhalt gut verpackt

Crossroads
von Michelle Raven

Bewertet mit 3 Sternen

Warren Harper und seine Tochter Emma campieren im Olympic National Park. Emma verschwindet nachts spurlos und der verzweifelte Vater versucht Hilfe bei der Polizei zu erhalten. Die Polizisten sind jedoch mit der Suche nach zwei Mördern beschäftigt, sodass sich Warren in seiner Verzweiflung an die Hundeführerin Angel Burns wendet. Werden die beiden die kleine Emma wiederfinden?

Michelle Raven ist die Romantik-Thriller Queen und entführt den Leser im Auftaktband ihrer neuen Reihe in die atemberaubende Natur des Olympic Nationalparks der USA. Gewohnt flüssig baut die Autorin Spannung auf und zeichnet die Protagonisten sehr liebevoll. Egal ob Verbrecher, verzweifelter Vater und zugleich Ex-Soldat mit posttraumatischer Belastungsstörung oder auch die einsame Angel, die einen Panzer um sich aufgebaut hat, alle werden detailliert beschrieben und erhalten Raum, sich zu entwickeln.

Der Spannungsbogen ist atemberaubend und durch Perspektivwechsel immer vorhanden. Sprachlich brilliert Michelle Raven und lässt den Leser atemlos immer weiter lesen.

Warum nun aber doch nur drei Sterne von mir? Inhaltlich erscheint mir die Geschichte sehr unausgegoren. Zum einen ist da die siebenjährige Emma, die irgendwie nicht wie ein Kind rüberkommt, sondern wie eine desillusionierte frustrierte erwachsene Frau. Sorry, aber so wie Emma im Buch, verhält sich meines Wissens nach kein Kind. Auch das der Vater keine Hilfe bei der Suche nach seiner Tochter erhält, stieß mir immer wieder sauer auf. Auch in den USA werden doch bestimmt Kinder mit Hochdruck gesucht. Als dritter Kritikpunkt zog sich bei mir immer wieder der Unglaube, dass ein verzweifelter Vater auf der Suche nach seinem einzigen Kind Zeit und Muse hat, sich zu verlieben. Leider hinterließen diese Kritikpunkte einen schalen Beigeschmack bei mir, sodass ich zu dem Ergebnis komme, dass dies eines der schwächsten Bücher der Autorin ist. Leider.