Rezension

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Poetisch

Verheizte Herzen -

Verheizte Herzen
von Sarah Crossan

Ana ist in einer schwierigen Situation. Ihr langjähriger Geliebter ist gestorben. Sie ist so traurig, darf das aber nicht offen zeigen. Denn das Verhältnis war geheim. Fast niemand wusste davon. Bei sind verheiratet und haben Kinder.

Ausgerechnet seine Exfrau teilte ihr mit, dass ihr Geliebter tot ist. Denn Ana hat vor ein paar Jahren sein Testament aufgesetzt.

In vielen Rückblenden erfuhr ich vom Ablauf der Ereignisse in der Vergangenheit: wie sie sich kennenlernten, zusammenkamen, liebten, sich trennten, wieder erneut etwas anfingen. Eng mit diesem Zeitstrahl verschlungen sind die Ereignisse in der Gegenwart. Wie schwer es ist zu trauern, wenn es keiner merken darf. Die eigene zerrüttete Ehe. Überfordert mit dem fordernden Job, den Kindern, dem Mann, der Trauer. Dann nähert sie sich ihrer ehemaligen Rivalin an. Ein gefährliches Spiel.   

Bemerkenswert ist der Stil. Ständig wechseln die Zeitachsen. Alles ist in einer Art Gedichtform gehalten. Zumindest optisch hatte ich den Eindruck einen Gedichtband zu lesen. Selten mal die ganze Zeile ausgenutzt, viele Einrückungen und unvollendete Sätze.

Wollte die Autorin damit Anas Verwirrung ausdrücken? Das war ganz interessant, aber für mich etwas zu weit getrieben. Der Sinn dahinter ist mir nicht ganz klar. Manchmal passte es aber auch sehr gut. Immer dann, wenn auch der Text poetisch wurde.

Liebesgeschichten sind nicht so mein Ding, doch der Stil hatte auch was, er machte das Buch für mich interessant. Die poetischen Abschnitte waren sehr schön. Die „normalen“ hätte man vielleicht auch normal drucken können. Ich denke, die Übersetzerin hat sehr gute Arbeit geleistet. Ich würde gerne mal einen Ausschnitt aus dem Original lesen.