Rezension

Psychologischer und spannender Krimi

Commissario Pavarotti küsst im Schlaf - Elisabeth Florin

Commissario Pavarotti küsst im Schlaf
von Elisabeth Florin

Commissario Pavarotti wird zu einem Mordfall gerufen. Ein Patient einer privaten psychiatrischen Einrichtung wird in einem Rollstuhl erstochen aufgefunden. Warum sitzt der Tote im Rollstuhl, obwohl er keinen braucht? In seinem Schoß liegt ein Feldstecher, was oder wen hat er damit beobachtet? Der Tote ist der ehemalige Chefingenieur eines Kreuzfahrtsschiff Michael Cabruni, der durch einen Fehler den beinahen Untergang des Schiffes verursacht hätte. Da er seelisch am Ende war, hat er sich freiwillig in die Klinik einweisen lassen.

Commissario Pavarotti ermittelt mit Hilfe der Deutschen Lissie von Spiegel, die ihm auch schon bei seinem ersten Fall geholfen hat.

In einen zweiten Erzählstrang erfahren wir als Leser etwas über die Psychologie des Täters in Form von Gesprächsprotokollen. Dies steigert die Spannung der Geschichte nochmals.

 

Der Prolog ist ziemlich geheimnisvoll, spannend und spielt in der Vergangenheit... Sofort bin ich von der Geschichte gefangen.

"Commissario Pavarotti küsst im Schlaf" von Elisabeth Florin ist bereits der zweite Fall des charismatischen Ermittler Commissario Luciano Pavarotti. Obwohl ich den ersten Fall nicht kenne, hatte ich keine Probleme in diesen Krimi einzutauchen.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut, die Mischung aus kurzen knappen Sätzen und langen erklärenden ist einfach wunderbar. Ihre anschaulichen Beschreibungen lassen mein Kopfkino starten und es entstehen wunderbare Bilder.

Commissario Pavarotti ist mir von Anfang an sympathisch, ich mag Kommissare, die Ecken und Kanten haben. Seine schnodderigen Art kommt bestimmt nicht bei jedem gut an und auch dass er seine Mitarbeiter bevormundet, aber das macht er nur, weil er mit Nähe und Gefühlen nicht umgehen kann.

Lissie dagegen ist ganz anders, ihre unkompliziert Art lässt auch einen Pavarotti weich werden.

Auch die anderen Figuren sind mit viel Liebe entwickelt worden, wie z.B. der pubertierende Justus, Pavarottis griesgrämige und trinkende Schwester Editha, der Dobermann Spock...

Zum Ende verbindet die Autorin gekonnt, plausibel und überraschend die einzelnen Handlungsstränge.

 

Die Autorin hat ein tolles Ermittler-Duo erschaffen und ich hoffe, noch weitere Fälle von ihnen lesen zu können.

Dies ist ein rundum gelungener Krimi und bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.