Rezension

Rasante Handlung, die nur durch die Perspektivwechsel etwas getrübt wurde

Dragonfly - Antoinette Lühmann

Dragonfly
von Antoinette Lühmann

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

„Flüstersteine, Jårlys, Kältesteine – mit diesen und anderen verzauberten Dingen ist Charlotte großgeworden. In ihrer Heimat Himmerland nimmt die Magie jedoch Tag für Tag ab, ohne dass jemand den Grund dafür weiß. Doch Charlotte hat ganz andere Sorgen. Wie allen anderen 14-Jährigen des Landes steht ihr das Trivium bevor - eine feierliche Zeremonie, bei der über ihre Zukunft entschieden wird. Ob sie, wie ihre Schwester, eine Schneiderlehre machen wird? Oder bei der Hutmacherin einen Platz bekommt? In Himmerland entscheidet das Schicksal. Charlotte ist es einerlei, doch als sie ihre Bestimmung schließlich erfährt, fällt sie aus allen Wolken. Was hat das Schicksal sich dabei nur gedacht? Es muss ein Irrtum sein, da ist Charlotte sich sicher. Doch schneller, als sie bis drei zählen kann, wird ihre Welt auf den Kopf gestellt, und Charlotte muss sich ihrer Bestimmung stellen, um nicht nur ihre eigene Zukunft, sondern die des ganzen Landes zu retten …“

 

Gestaltung

Diese Aufmachung ist momentan eine meiner Liebsten auf dem Buchmarkt! Das Cover schimmert in glitzernden Metallictönen und die Buchstaben sind leicht erhoben, sodass man sie fühlen kann. Der Hintergrund sieht aus wie Drachenhaut, während die Flügel mich an Libellenflügel erinnern. So passt das Motiv auch klasse zum Titel „Dragonfly“. Auch die Farben finde ich sehr schön gewählt, da das Magenta der Drachenhaut den goldgelben Titel und die grünblauen Flügel noch mehr zur Geltung bringt. Eine insgesamt wundervolle, stimmige und absolut perfekte Gestaltung!

 

Meine Meinung

In „Dragonfly“ begegnet dem Leser eine wirklich magische Welt, die so ganz anders ist, als die unsere. Himmerland, die Welt in der Protagonistin Charlotte lebt, ist voller phantastischer Wesen und Magie. Dementsprechend gibt es auch viele Begriffe und Wortneuschöpfungen, um die fantasievollen Dinge und Aspekte der Fantasywelt zu beschreiben. Dies sollte man bedenken, bevor man sich an die Lektüre des Buches begibt, denn gerade zu Beginn muss man sich erst an diese gewöhnen. Ich musste mich zuerst ein wenig in dieses neue Reich einfinden, was ich jedoch nicht schwer fand.

 

Ich hatte eher Schwierigkeiten mit der Erzähltechnik. „Dragonfly“ wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und immer wenn ein Perspektivwechsel stattfand, musste ich mich neu in die gerade gewechselte Perspektive einfinden. Meist war ich gerade in einen schönen Lesefluss gekommen, da wechselte die Sichtweise und ich musste mich wieder neu orientieren. Das hat mich beim Lesen etwas gestört, wobei ich es interessant fand, dass sowohl aus der Sicht der guten als auch der bösen Protagonisten erzählt wurde.

 

Die Handlung hat mir aufgrund ihres Tempos ausgesprochen gut gefallen. Ich liebe Geschichten, die mir kaum Atempausen lassen und die mich an ihre Seiten fesseln! Die Geschichte von Charlotte ist wirklich sehr rasant erzählt und wartet auch mit packenden Szenen auf, die die Leser erstaunt die Augenbrauen in die Höhe ziehen lassen.

 

Charlottes Leben ändert sich, nachdem ihr Schicksal über ihre Zukunft entscheidet. Sie wird nicht wie ihre Schwester zu einer Schneiderin bestimmt, nein. Auf Charlottes Schultern ruht die Rettung von ganz Himmerland. Daher ist es nicht verwunderlich, dass das junge Mädchen von einem auf den anderen Tag erwachsen werden muss. Sie wird zu einer jungen Frau und entwickelt sich. Dies konnte ich im Verlauf der Geschichte auch gut an ihr erkennen, auch wenn ich mir eine noch deutlichere Entwicklung gewünscht hätte.

 

An Charlottes Seite steht Fynn. Er hat zunächst eigene Ziele, doch auch wenn ich ihm gegenüber erst skeptisch war, so hat er mich am Ende dennoch überzeugt und auf seine Seite gezogen. Auch gibt es in „Dragonfly“ eine kleine Liebesgeschichte, die jedoch eher einer Randerzählung gleicht und nur Nebenhandlung bleibt, was ich auch gut fand. Das Augenmerk lag eindeutig auf der temporeichen Handlung, wodurch es auch verständlich ist, dass die Liebesbeziehung sich nur nebenbei entwickelt. Ich fand sie war ein schönes Extra, aber es hätte mich auch nicht gestört, wenn sie nicht vorhanden gewesen wäre, da die Geschichte auch für sich genommen sehr gut funktioniert hat.

 

Fazit

„Dragonfly“ bietet eine sehr temporeiche Handlung und faszinierende Fantasywelt, die mich ganz in ihren Bann ziehen konnte und die mich an die Seiten gefesselt hat. Zu Beginn muss man sich ein wenig in die Geschichte einfinden aufgrund der magischen Begriffe, die nur für diese Welt typisch sind. Dies empfand ich jedoch nicht als sehr schwer. Die Perspektivwechsel waren eine schöne Idee, sie haben meinen Lesefluss jedoch ein wenig erschwert und dafür gesorgt, dass ich mich immer neu orientieren musste.

4 von 5 Sternen!

 

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