Rezension

Reihenauftakt mit sympathischen Figuren, der Neugier weckt

Himmelblau (Elfenblüte, Teil 1) - Julia Kathrin Knoll

Himmelblau (Elfenblüte, Teil 1)
von Julia Kathrin Knoll

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Umzug von Hamburg in ein kleines bayrisches Dorf ist für Lilly ein ziemlicher Kulturschock. Schneller als geahnt freundet sie sich aber mit ihren Mitschülern an. Dabei hat es ihr einer besonders angetan. Der geheimnisvolle Alahrian, doch dieser ist nett und unnahbar zugleich. Was hat es nur mit dem Jungen, die einige so cool und andere so seltsam finden, auf sich?

Die 17-jährige Lilly ist eine sympathische Protagonistin. Sie trägt den nicht ganz freiwilligen Umzug mit Fassung und macht das beste daraus, ohne ihrem Vater die Entscheidung bockig nachzutragen.
Auch Alahrian hat mir gut gefallen. Er ist ein netter, höfflicher „Junge“, manchmal etwas unsicher im Umgang mit Lilly. Dabei wirkt seine Sprache, ebenso wie sein Verhalten teilweise etwas veraltet und überkorrekt und halt gar nicht wie bei den „modernen Jugendlichen“, was ihm diese geheimnisvolle Aura verleiht.

Ich hatte keine Erwartungen an die Geschichte und habe mir auch den Klappentext vor dem Lesen nicht durchgelesen. Daher war ich sehr überrascht über die ungewöhnlichen Wesen, mit denen mich die Geschichte konfrontiert hat. Gern hätte ich noch mehr über den mysteriösen Alahrian und seinen Bruder erfahren, allerdings bleibt alles noch sehr vage. Vieles wird angedeutet, aber Wenig konkret ausgesprochen oder näher erklärt.
Ebenso verhält es sich bei Lilly. Es gibt einige Andeutungen und auch der Reihentitel lässt ein paar Spekulationen zu, Antworten gibt es aber bisher noch nicht.

Trotzdem macht es Spaß, die Geschichte zu lesen. Dank der wechselnden personalen Sicht kann man die Handlung aus verschiedenen Perspektiven erleben und dabei Einblicke in die Gedanken einzelner Figuren erhalten. Schnell ist klar, dass Lilly und Alahrian einander interessant finden und man darf mitfiebern, wer sich als erstes öffnet und wie die nächste Begegnung verläuft. Dabei sorgen die angedeuteten Konflikte dafür, dass die Neugier über die Zusammenhänge wächst. Die Handlung verläuft ohne große Spannungsmomente. Auch wenn es kleine dramatische Szenen gibt, lebt die Geschichte für mich vor allem von meiner Unwissenheit, die so gern beseitigt werden möchte. Worauf wird dies alles hinauslaufen?

Das Ende ist sehr offen – ohne fiesen Cliffhanger, aber auch ohne wirkliche Antworten. Da muss wohl Band 2 schnell her.

Süße Geschichte um die Annährung zweier „Jugendlicher“, die einige Geheimnisse umgeben. Der Leser wird mit Andeutungen angefüttert, erhält aber noch wenig Antworten. Der angenehme, bildhafte Schreibstil sorgt für ein flüssiges Lesevergnügen.