Rezension

Rezension: Rod Rees - Demi Monde 1: Die Mission

Demi-Monde: Welt außer Kontrolle - Die Mission - Rod Rees

Demi-Monde: Welt außer Kontrolle - Die Mission
von Rod Rees

Die Demi Monde ist eine virtuelle Realität, die der unsrigen nachempfunden ist. In ihr leben sogenannte Dupes realer Personen. Die amerikanische Regierung hat die Demi Monde geschaffen, um Soldaten auf den Krieg vorzubereiten und sie zu trainieren. Deshalb wurden dort die Dupes von einigen der schlimmsten Tyrannen der Geschichte eingebaut, die sich nun dort gegenseitig bekämpfen. Dieser Ort ist absolut feindselig für alle die nicht dem Ideal entsprechen und somit erinnert diese Welt stark an die Zeit während des 2. Weltkrieges (Rassismus ist dort zb. extrem ausgeprägt). 
Nachdem ich den Prolog gelesen hatte, der direkt mit einer Szene in der Demi Monde beginnt, hatte ich erstmal riesige Fragezeichen über dem Kopf, denn es wimmelt nur so von fremdartigen Begriffen. Deshalb habe ich als nächstes erstmal das Glossar komplett durchgelesen, welches ausführlich ebenjene Begriffe und einige Zusammenhänge (zb. Aufbau der Demi Monde, Kulturen usw.) erklärt. Dazu kann ich übrigens nur jedem raten, denn sonst wird es recht schwierig, der Handlung zu folgen, auch wenn sich einige Begriffe aus dem Kontext heraus von selbst erklären.
Rod Rees hat die Demi Monde unglaublich detailliert ausgearbeitet. Durch seine ausführlichen und bildhaften Beschreibungen fällt es gar nicht schwer, sich diese unwirtliche Gegend vorzustellen. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und der Spannungsbogen ist durchgängig sehr hoch.
Auch die Charaktere besitzen die nötige Tiefe und sind allesamt sehr interessant und vielschichtig und machen teilweise eine große Entwicklung durch, die allerdings nicht immer zum Positiven tendiert.
Ella, die zur Rettung der Präsidententochter in die Demi Monde geschickt wird, ist unglaublich sympathisch und sehr mutig. Außerdem gefällt mir an ihr besonders gut, dass sie intelligent ist und mit viel Cleverness immer wieder Wege aus scheinbar ausweglosen Situationen findet. 
Ebenso verhält es sich mit Vanka, einem Dupe aus der Demi Monde, der Ella beisteht, wo er nur kann. Vanka ist recht undurchsichtig, was ihn natürlich umso interessanter macht.
Besonders spannend war für mich jedoch die Entwicklung von Trixie, die größer gar nicht sein könnte und bei der ich neugierig bin, wie sie sich im nächsten Band weiter verhält.
Für  mich war es unheimlich spannend, die Demi Monde zu erkunden (auch wenn es mich ganz sicher nicht dorthin zieht) und ich kann es kaum erwarten, auch den Rest dieser Welt zu entdecken und natürlich zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht, denn diese endet mit einem bösen Cliffhanger.
Fazit:
Die Demi Monde ist eine ebenso faszinierende wie beängstigende virtuelle Welt, die der Autor mit viel Liebe zum Detail konstruiert hat. Durch die vielen interessanten und vielschichtigen Charaktere, die nie so handeln, wie man es von ihnen erwartet, kommt Langeweile hier nicht auf, auch wenn es anfangs noch ein wenig schwer ist, sich mit den vielen unbekannten Begriffen zurecht zu finden. Absolute Leseempfehlung!