Rezension

Interessant und abwechslungsreich

Demi-Monde: Welt außer Kontrolle - Die Mission - Rod Rees

Demi-Monde: Welt außer Kontrolle - Die Mission
von Rod Rees

Inhalt

Die Demi-Mone ist eine einzigartige, komplexe Computersimulation, die den Soldaten des US-Militärs eine Übung von asymmetrischen Kriesgsituationen ermöglichen soll. Die Simulation ist täuschend echt, alle Sinne funktionieren und wer in der Simulation stirbt, stirbt auch in der realen Welt. Die fünf Völker der Demi-Monde sind so konzipiert, dass immer Brüherkrieg herrscht: aus Resourcenmangel und aus rassistischer Verfeindung. 
In dieser grausamen Simulation wurde die Tochter des Präsidenten Norma Williams genfangen genommen. Die Dupes - Bewohner der Demi-Monde - halten sie für eine gefährliche Dämonin. Jazz-Sängerin Ella Thomas wurde ausgesucht, um sie zu finden und zu befreien. Die Demi-Monde machen sich selbstständig, sind vollkommen außer Kontrolle und es gibt nur noch ein Portal, durch das die bekden jungen Frauen fliehen können. 
Doch die Demi-Monde sind noch gefährlicher, als Ella gedacht hat und ehe sie sich versieht, hat sie mit ihrer charismatischen Art eine Revolution angezettelt - und begonnen, sich in einen Dupe zu verlieben... 

Meine Meinung

Das erste, was man tun sollte, wenn man Die Mission - Demi-Monde:Welt außer Kontrolle in die Hand nimmt, ist, das zwölfseitige Glossar zu lesen. Und weils so schön kompliziert ist, gleich noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal. Wenn man danach nun beginnt, die Geschichte zu lesen, hat man zwei Möglichkeiten: entweder man wirft das Buch in die Ecke, weil man auch nach 60 oder 70 Seiten immer noch kein Wort versteht - oder, was ich rate, man beißt sich durch. Jeder, der nach Lesen des Klappentextes dachte, das klingt vielversprechend, sollte nicht frühzeitig aufgeben. Es ist gut und der Klappentext hat nicht zu viel versprochen. Aber es dauert seine Zeit, bis man sich in dieser fremdartigen Welt zurecht findet. 

Denn am Anfang lässt nicht nur die Simulation der Demo-Monde den Kopf schwirren, auch die reale Welt liest sich fremd, wenn nicht gar befremdlich. 
Bei mir hat es sehr lange gedauert, bis ich mich in die Geschichte eingelesen hatte.mDas liegt vor allem an den unzähligen Neologismen, die nur mangelhaft erklärt werden. Die ganzen gegnerischen Fraktionen, die vielen Bezeichnungen für Männer und Frauen, die Glaubensrichtungen und und und. Ein Glossar ist schön und gut, aber ich persönlich kann eher weniger damit anfangen, wenn ein Neologismus mit einem andeten erklärt wird, und man die Definitionen ja doch nur versteht, wenn man das ganze Buch gelesen hat. 

Das klingt jetzt sehr negativ, aber eigentlich ist die Unverständlickeit mein einziger Kritikpunkt. Es ist einfach folgendes passiert: Rod Rees ist so in seiner Welt aufgegangen, hat alles für so echt und selbstverständlich genommen, dass er einfach vergessen hat, uns Lesern die nötigen Hintergrundinformationen zu geben und Begriffe wie "nuJu" und viele andete (rechtzeitig) zu erklären. 
Alles andere, die zukünftige Welt, die Computer-Simulation der Demo-Monde, die Figuren darin, die "realen" Figuren, der Plot. Alles ist super, komplex ausgearbeitet, spannend und angenehm verschachtelt und verwirrend. Anfangs sind es etwas viele Figuren, aber sie alle spielen eine wichtige Rolle und müssen eingeführt werden. Einzig und allein das Gefühl, mit fiktiven Begriffen bombadiert zu werden, raubt am Anfang viel Lesevergnügen. Man muss sich einlesen wie ein einen Fantasyroman in einer fremden Welt, mit fremden Wesen, fremden Gesetzen und fremdem Verhalten. Wer vorab etwas besser Bescheid wissen möchte, sollte die Seite 88 aufschlagen, dort wird einiges definiert. Einzig Ella, die achtzehnjährige Jazz-Sängerin und Protagonistin ist mir für ihr Altwr zu kompetent. Sie wickelt jeden Mann um den Finger, geizt nicht mit Reizen, kann sich prima verstellen, behält in jeder Situation einen kühlen Kopf. Sie hat etwas von einer arroganten Sperhelden, was sie etwas unsympathisch und unrealistisch macht. 
Das Ende ist offen, eine Fortsetzung erscheint noch in diesem Jahr. Ob ich die Geschichte weiterverfolgen werde, weiß ich noch nicht, eine interessante Abwechslung war es allemal. 

4 von 5 Punkten
Cover 1 Punkt, Sprache 1/2 Punkt, Idee 1 Punkt, Plot 1 Punkt, Figuren 1/2 Punkt
~*~ Goldmann ~*~ 608 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-442-47567-4 ~*~ Paperback ~*~ 12,99€ ~*~ Januar 2013 ~*~