Rezension

Russland in den 1990er Jahren - Begegnung mit einer fremden, spannenden Welt

Blasse Helden - Arthur Isarin

Blasse Helden
von Arthur Isarin

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Deutsche Anton geht in den 1990er Jahren nach Moskau, um als Rohstoffhändler zu arbeiten und um das reiche kulturelle Leben und die vielen Freiheiten dort zu genießen.
Er will sich nicht fest binden und genießt die Unverbindlichkeit und die Freizügigkeit in Jelzins Russland.
Neben vielen kulturellen Ereignissen, wie Theater- oder Konzertbesuchen, die einen großen Stellenwert in seinem Leben einnehmen, haben es ihm die russischen Frauen angetan.
Wenn er es nicht vermeiden kann, ist er auch für seinen Chef geschäftlich unterwegs, z.B. zu einem Kohlebergwerk in Sibirien oder auf der Suche nach einem Liegeplatz in einem Schwarzmeerhafen in der Ukraine.

Meine Meinung:
Der Roman hat mich sofort in seinen Bann gezogen und mir ist beim Lesen das eine oder andere Mal der Mund offen stehen geblieben, da der Autor die Atmosphäre so unglaublich gut rüberbringt.
Das Russland der 1990er Jahre war für mich eine völlig fremde Welt und mich haben die beschriebene Korruption, die z.T. sehr freizügigen und ungeregelten Zustände sehr zum Staunen gebracht.
Grundsätzlich war der Schreibstil dabei nicht immer ganz leicht zu lesen; ich musste mich stark konzentrieren und einige Spezialbegriffe oder Anspielungen auf Literatur, Theater, Konzert nachschlagen.

Den "blassen Helden" Anton lernen wir als Leser gut kennen, was nicht heißt, dass er sympathisch ist oder uns für sich einnimmt. Er handelt nicht verantwortlich, sondern genießt die Freiheiten und die Unverbindlichkeit im Russland der 1990er Jahre.

Ich habe beim Lesen dieses Romans unglaublich viel gelernt. Meines Erachtens hat der Klappentext nicht zu viel versprochen, denn ich konnte nach der Lektüre des Romans nun besser verstehen, wie sich die Situation in Russland zur heutigen Herrschaft Putins entwickeln konnte.

Fazit:
"Blasse Helden" ist für mich ein großer, lehrreicher, faszinierender Roman!