Rezension

Sarah Lark eben ;) - super!

Die Zeit der Feuerblüten - Sarah Lark

Die Zeit der Feuerblüten
von Sarah Lark

Dieser ist, für mich, der erste Auswanderer-Roman, der tatsächlich auf die Sprachbarriere eingeht und verdeutlicht wie schwer es ist eine neue Sprache zu lernen. In allen mir bekannten anderen Romanen in denen die Familien aus Deutschland kamen, konnten diese auf einmal wie von Zauberhand englisch sprechen.
In diesem Roman ist das endlich mal nicht so!
Es wird ausführlich beschrieben wie schwer es für die verschiedenen Personen ist die neue Sprache zu lernen und was sie dafür alles in Bewegung setzen mussten und auch gesetzt haben, wie z.B. sich als Hilfsarbeiter auf Deck des Auswandererschiffes zu verdingen oder mit Hilfe geheimer Briefe ein paar neue Worte zu lernen. Das ist ein Punkt, den ich sehr hervorheben und loben möchte, da er mir sehr positiv aufgefallen ist.

Die ersten Kapitel in denen die Charaktere vorgestellt werden sind interessant und gut zu lesen, auch wenn man einen für die Autorin ungewohnten Schreibstil kennenlernt.
Die nächsten Kapitel in denen die Entscheidung zur Auswanderung getroffen wird und alle Vorkehrungen getroffen werden bis sie dann endlich auf dem Schiff sind und in Bahia/Brasilien, ihrem Zwischenstopp, ankommen ziehen sich doch sehr hin, sie sind nicht uninteressant oder langweilig, doch hätten dafür auch ein paar Seiten weniger gereicht.

Nach etwa dem ersten Drittel des Buches wird die Geschichte flüssiger und es ist wieder der für Sarah Lark bekannte Schreibstil. Je weiter man liest, desto spannender wird die Geschichte und man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Charaktere sind mir nicht ganz so sehr ans Herz gewachsen wie Helen & Gwyn aus ihrem ersten Buch, „Im Land der weißen Wolke“, welches nach wie vor mein Lieblingsbuch von ihr ist, aber man liest die Geschichte gerne und wünscht den Hauptpersonen Ida, Karl & Kitten/Cat, dass sie ihr Glück finden.

Der einzige große Kritikpunkt und was mich sehr gestört hat ist die starrsinnige, keinen Widerspruch duldende Einstellung der Gemeinde aus Raben Steinfeld! Es ist bekannt, dass die damaligen Altlutheraner sehr gläubig waren und das ist ja auch nicht zu ändern und an dem Glauben will ich auch gar nichts aussetzen; aber dass sich diese Starrsinnigkeit, diese Ablehnung gegen eine neue Sprache und alles andere Neue oder Unbekannte so wehement durch größte Teile des Buches zieht ist einfach zu viel. Man würde die Herren Lange und Brandmann am liebsten nehmen und kräftig schütteln! In der Hoffnung dass sie aufwachen und endlich einmal anfangen klar zu denken.

Trotz dieses großen und einiger kleiner Kritikpunkte, überwiegen die positiven Seiten des Buches und das Ende hat mich noch zusätzlich mit der Geschichte versöhnt.

 

Das Buch ist sehr gut recherchiert und basiert auf vielen wahren Begebnissen. Es sind auch viele Namen genau so aus der Geschichte Neuseelands übernommen worden wie man im Nachwort noch einmal genau nachlesen kann. Das ist für mich ein großer Pluspunkt an diesem Roman.