Rezension

Einstieg in eine neue Auswanderertrilogie aus Neuseeland

Die Zeit der Feuerblüten - Sarah Lark

Die Zeit der Feuerblüten
von Sarah Lark

Bewertet mit 5 Sternen

Mit „Die Zeit der Feuerblüten“ ist ein sehr viel versprechender Auftakt in eine neue Neuseeland Trilogie. Sarah Lark greift in diesem Roman die Geschichte einer kleinen Gemeinde von Altlutheranern im ländlichen Mecklenburg auf, die gemeinsam nach Neuseeland auswandert um dort ein neues Dorf zu gründen.

 Mit dem Schiff Sankt Pauli fahren sie im Jahr 1837 in das neue, ihnen völlig unbekannte Land, wo man ihnen auf der Südinsel in der Wairau Ebene fruchtbares Land zugesagt hat. Die sehr gottesfürchtigen und sehr konservativen Menschen sind mit sehr viel Neuem und Ungewohntem konfrontiert mit dem sich nicht alle leicht tun. So wollen die meisten Mecklenburger partout nicht englisch lernen, weil sie ohnehin ein deutsches Dorf planen und mit den englischsprachigen Nachbarn möglichst nichts zu tun haben wollen. Es kommt zu weiteren Schwierigkeiten wie Überschwemmungen und Streitigkeiten mit den Maori, die in einem überlieferten Tumult von Wairau enden.

 Sarah Lark führt eine große Zahl sehr unterschiedliche Charaktere ein, die alle ihre Stärken und Schwächen haben. Besonders angetan hat mir, dass die wichtigen Figuren im Laufe des Romans alle eine Entwicklung durchmachen. Das ist einerseits der Zeit geschuldet. Der Roman erzählt das Schicksal der Auswanderer zwischen 1837 und 1846. Es sind aber auch Prozesse des inneren Umdenkens zu beobachten. So wird aus der gottesfürchtigen, schüchternen Ida, die sich stets ihrem Vater und später ihrem Mann in Demut unterordnet eine sehr eigenständig und praktisch denkende junge Frau mit beachtenswertem unternehmerischem Geschick.

 Man kann in diesem Roman einiges erfahren über die beschwerliche Überfahrt auf einem sehr beengten Schiff, über die Kultur und Lebensweise der Maori, über den Walfang und insbesondere über die Einführung der Schafzucht in Neuseeland.

 Sprachlich ist dieser Schmöker von fast 900 Seiten sehr flüssig zu lesen. Die Handlung ist immer so spannend oder so interessant, dass ich keinerlei Längen gespürt habe. Das in sich stimmig abgerundete Buch macht Vorfreude auf die Fortsetzung.

 Von mir bekommt dieses Buch eine Leseempfehlung vor allem für Liebhaber von Auswanderer Romanen mit historischem gut recherchiertem Hintergrund.