Rezension

Schlaflos ans Schwarzmeer

Abgefahren - Dirk Pope

Abgefahren
von Dirk Pope

"Abgefahren" ist Dirk Popes 2. Roman im Hanser Verlag. Nach " Idiotensicher" widmet er sich Viorel Omgras einem fettleibiger Loser, der auf eine wilde Reise nach Osteuropa aufbricht, um seiner tote Mutter an den Ort ihrer Geburt die letzte Ruhestätte zu geben. Doch, wie soll er das nur hinbekommen ? Ohne Geld, Totenschein und Sarg? Er macht sich auf, eine eigene Lösung zu finden und begibt sich ohne Papiere, mit dem alten Corsa, auf die lange Reise nach Rumänien...Den Anhalter, den er auf seiner Reise mitnimmt, ist genauso skurril, wie die ganze Reise und es verwundert nicht, dass er bei einem Unfall nun noch ein zweites Problem zu bewältigen hat. Mit zwei Leichen im Gepäck macht er sich weiter auf und wird noch mit so einigen anderen Prüfungen konfrontiert, die ihn schlaflos durch den wilden Osten Europas zum Ziel seiner Wünsche führen, wenn er überhaupt dazu einen freien willen gehabt hatte.

Dirk Pope lässt Viorel eine spannende Reise zu sich selbst, zu seinen Ahnen und zu seiner Herkunft unternehmen, lässt ihn mit Mythen und Geschichten seiner "Heimat"konfrontieren und lässt ihn ankommen in einer Welt, die er bisher so nicht kennengelernt hat. Trotz aller Phantasie und Unwägbarkeiten beschreibt er in seinem Roadtrip die Reise eines Außenseiters zu sich selbst. Der Antiheld, der über sich hinauswächst und seine dicke Schicht ein wenig verliert. Ein Buch nicht für Jedermann, sondern für Leser, die sich einlassen können, auf Geschichten, die skurril und anders sind- es lohnt sich