Rezension

Schräg und berührend

Winter in Maine - Gerard Donovan

Winter in Maine
von Gerard Donovan

Bewertet mit 5 Sternen

 

Ein Mann erschießt willkürlich Menschen, weil ein Einzelner davon seinen Hund getötet hat... und obwohl Julius damit offensichtlich ziemlich gestört ist, schafft es der Autor, dass man eine Sympathie zu seinem Protagonisten aufbauen kann, die mir, denkt man im Nachgang über die Handlung nochmal genau nach, selbst ein wenig unheimlich ist.

Aber die Liebe zu seinen Büchern, zu seinem Hund, zu einer Frau, die er trotz seiner Sehnsucht zu ihr nicht haben kann, zeigt ihn von einer zutiefst meschlichen Seite die einen berührt.

Was ich außerdem sehr besonders an diesem Buch fand, waren die immer mal wieder auftauchenden, eigentlich nebensächlichen aber wunderschönen, sehr poetisch verfassten Passagen, die dem Ganzen eine schöne Tiefe gaben! "...ich sah, wie sich Rauch aus den Schornsteinen schlängelte, der aussah wie im Himmel befestigte Seile, an denen die Häuser hingen, und ich betrachtete das bernsteingelbe Licht in den Fenstern... wie der Glühwein in Gläser gegossen wurde, während die Sonne die Bäume golden färbte.."

Absolute Leseempfehlung!