Rezension

Schwerer Einstieg

Princess of Night and Shadows. Götterglut -

Princess of Night and Shadows. Götterglut
von Linda Winter

Inhalt:

Fünf Elemente, fünf Königreiche, fünf halbgöttliche Herrscher …
Bereits seit vielen Jahren kennt Sayeh nur noch die ewige Finsternis ihres Gefängnisses. Die Hoffnung auf Freiheit scheint inzwischen nichts weiter als ein verblasster Traum zu sein. Doch dann geschieht das Unerwartete: Die Prinzessin wird befreit. Aber zu einem hohen Preis. Sechzig Tage hat sie, um die Taten ihrer verstorbenen Mutter, der Königin des Schattenreichs, wiedergutzumachen. Sechzig Tage, um ihre göttlichen Kräfte wiederzuerlangen und Schatten und Nacht in die Welt der Elemente zurückzubringen. Denn nur, wenn sie den Herrschern der anderen Königreiche – denen des Wassers, der Erde, der Winde und des Feuers – behilflich ist, darf sie als Herrscherin zurück in ihr Reich. Ein unmögliches Unterfangen. Wäre da nicht ein Prinz mit wasserblauen Augen …
Quelle: carlsen.de

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Erster Satz: Eine halbe Ewigkeit hatte sie in der Dunkelheit verbracht.

Das Cover sieht düster und magisch aus, eine Mischung, die mich sofort angezogen hat. Darauf zu sehen ist Sayeh und die Schatten die ein wichtige Rolle in dem Buch spielen.

Der Schreibstil der Autorin war zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, da man aus der allwissenden Sicht liest und ich dadurch keine wirkliche Vebrindung mit Sayeh aufbauen konnte, aber nach ein paar Kapiteln wurde es viel besser und dann kam ich auch schnell durchs Buch.

Zu Beginn lernt man Sayeh kennen, die fünf Jahre im Fels eingesperrt war. Die Herrscher der anderen Elemente brauchen sie um die Taten ihrer Mutter wieder gut zu machen, doch dafür hat sie nur sechzig Tage Zeit um ihre Kräfte wieder zu beherrschen.

Der Einstieg in das Buch ist mir nicht leicht gefallen, da man mit Namen bombardiert wird und es so viele neue Informationen gibt. Ich war dezent überfordert, aber nach ca 60 Seiten ging es dann und ich konnte die Menschen auseinander halten und wusste so ungefähr, wie die Elemente funktionierten und wie das Reich aufgeteilt war. Danach ging es eigentlich ziemlich flott voran.

Sayeh mochte ich am Anfang, sie ist schwach, da sie fünf Jahre in einem Gefängnis verbracht hat und ist misstrauisch gegenüber allen anderen Personen. Ich konnte sie verstehen, denn ihre Zeit hat sich nicht angenehm angehört. Was man so liest in kurzen Rückblenden war wirklich grausam. Doch im Mittelteil hat sich das ein wenig gewandelt und ich konnte nicht verstehen, wieso Sayeh nicht mehr kämpft. Sie sagt zu allem Ja und Amen und gibt sich ihrem Schicksal hin. Obwohl ihr Personen helfen wollen, will sie diese Hilfe nicht und glaubt auch nicht, dass sie so die Taten ihrer Mutter wieder gut machen kann. Das hat mich dann schon langsam genervt, weil Sayeh immer passiv war und es wirkte, als könnte sie kein selbstständiger Mensch sein, der seine eigenen Entscheidungen trifft. Gegen Ende kommt dann noch einmal eine Wandlung und ab da mochte ich sie wieder lieber.

Zwei Charaktere, die mir durchgehend auf die Nerven gegangen sind, sind Lotus und Gaia. Gaia ist immer übertrieben gut drauf und ich konnte mit ihr als Person einfach nichts anfangen. Ebenso Lotus, sie wirkte zu frech und ihr Interesse and Klatsch und Tratsch war auch nicht meins. Alle anderen Charaktere hingegen waren wirklich ok und besonders Avan war mir sofort sympathisch. Obwohl er sich nicht mit Sayeh anfreunden sollte, hört er nicht auf seinen Vater und stellt sich gegen ihn, wenn es drauf ankommt.

Die Geschichte selbst fand ich ganz gut, auch wenn ich zuerst etwas anderes erwartet habe. Sayeh soll die Schatten wieder befehligen können, dafür reist sie von Land zu Land und in jedem verbleibt sie 20 Tage. Diese laufen in jedem Land anders ab, daher gibt es keine Wiederholungen und es wird auch nicht langweilig. Durch Träume und Erzählungen erfährt man, was damals passiert ist, wieso Sayeh im Fels war und wieso die Herrscher sie nun zurück geholt haben. Ich mochte diese Erzählweise sehr, da man nicht nur Info Dumps hat, sondern auch eine Geschichte dazu, wie etwa den Traum.

Positiv ist auch, dass hier keine Liebesgeschichte im Vordergrund steht. Alles, was auch nur ansatzweise romantisch ist, wird im Hintergrund behandelt und drängt sich dem Leser nicht auf. Eine Liebesgeschichte hätte auch nicht zu dem Buch gepasst, da es meist recht düster ist und Sayeh ziemlich dunkle Gedanken hat.

Am besten gefallen hat mir ihr Aufenthalt im Reich der Winde, weil man da einfach sehr viel erfährt und Sayeh endlich aus ihrer Starre erwacht. Das Reich fand ich allgemein ziemlich interessant, so wie die anderen Reiche auch. Jedem sieht man das zugehörige Element an, so schwebt das Reich der Winde und im Reich des Wassers gibt es wunderschöne Wasserfälle. Gerne hätte ich die Reiche selber besucht.

Das Ende bietet dann einiges an Spannung. Nicht nur entscheidet sich, was mit Sayeh passiert, auch ihre Einheit muss Entscheidungen treffen. Die Einheit setzt sich aus den jeweiligen Herrschern einer Generation zusammen, so gibt es in dem Buch zwei Einheiten, einaml Sayehs und einmal die der aktuellen Herrscher. Ein ziemlich interessantes Konzept, da die Einheit zusammenhalten muss und dadurch auch der Frieden gewährt wird, denn ohne ein Element können die restlichen nicht lange überleben. Ich mochte diese Idee wirklich gern. Am Ende war dann also alles voller Action und Entscheidungen, das hat das Buch nochmal richtig in Schwung gebracht.

Fazit:

Das Buch ist ein Einzelband, und das Ende passt dafür einfach perfekt. Es blieben für mich keine offenen Fragen. Zwischendurch hat sich die Geschichte allerdings ein wenig gezogen und der Einstieg ist mir nicht ganz leicht gefallen. Ich konnte nicht mit allen Charakteren etwas anfangen, die meisten haben mich eher genervt, aber insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich vergebe 4 Sterne.