Rezension

Sehnsucht nach Japan

Der Duft der Kirschblüten -

Der Duft der Kirschblüten
von Rosalie Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

Der Duft der Kirschblüten

von

Rosalie Schmidt

Cover und die Gestaltung:

Das Cover ist sehr schön ausgearbeitet. Mit changierenden Folienblüten-Akzenten. Clara wandelt in einen Kirschblüten-Garten, in ihre Zukunft. Ihr Vater enterbt Clara spontan. Sein Tee-Salon wird spontan ihrem Halbbruder übertragen.

Thema und Geschichte:

Es war 1871 vorwiegend schwarzer starker Tee in Europa angesagt. Vergleichbar mit Kaffee. Eine leichte Teesorte, der grüne Tee passt besser in die neue Zeitepoche. Clara erkennt das. Innovativ erweitert sie das Sortiment, begeistert den wichtigsten Vertriebspartner.

Schreibstil:

Die modernen Gedanken von Clara werden anschaulich und nachvollziehbar beschrieben. Interessante Dialoge erschaffen traumhafte Sequenzen. Sehr schön erläutert. Sie träumt sich nach Japan.

die Figuren: Sind sie authentisch?

In die damalige Zeit um 1871 passend. Die junge Clara, eigentlich die würdige Erbin des Teegeschäfts, wird übergangen.

Der exotische Japaner Akeno, der mit ihrem Stiefbruder in Japan unterrichtet wurde, tritt auf faszinierende Weise in ihr Leben. Auch er ist profunder Tee-Experte. Zunächst verbindet beide nur dieses gemeinsame Thema. Sie möchte mit ihm in Kontakt bleiben. Doch sie ist frisch verheiratet.

Franz versteht seine Ehefrau Clara nicht. Er wirkt durch seine Brutalität und den Egoismus unsympathisch auf mich.

Clara's Schwester Netty verliebt sich parallel in den Erben des Geschäftspartners der Familie Winterfeld. Sie wirkt insgesamt angepasster an die Anforderungen der Epoche. Ist Clara dadurch flexibler?

Warum ist das Buch interessant für dich?

Clara will selbst entscheiden. Fordert ihr persönliches Glück ein. Erfährt auch Unterstützung von Angestellten und dem Schiffskapitän. Sie entscheidet zwar spontan nach Gefühl, macht dann wieder aber einen Rückzieher, entscheidet rational. Akeno ist verzweifelt.

die Autorin:

Rosalie Schmidt inszeniert die Story um Clara, die in privilegierter Umgebung aufwächst, das Risiko nicht scheut, auf positive Art und Weise. Man bekommt Lust, noch mehr über japanische Traditionen zu erfahren.

Meinung und Kritik:

Clara sucht ihren Weg. Doch patriarchalische Strukturen bremsen zunächst ihre Entwicklung. Sie arbeitet dennoch weiter, verkostet, ersinnt aromatisierte Tee's. Das elterliche Teehaus ist Clara sehr wichtig. Sie argumentiert und überzeugt.

Empfehlung für andere Leser mit einem kleinen Fazit:

Ein Buch mit positiver Einstellung. Mir hat es aufgrund seiner positiven Atmosphäre sehr gut gefallen. Eine Leseprobe für den nächsten Band befindet sich am Ende des Romans.