Rezension

Sehr gelungener Auftakt einer Krimireihe

Der Wald ist Schweigen - Gisa Klönne

Der Wald ist Schweigen
von Gisa Klönne

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Der Wald ist Schweigen“ ist der erste Band aus Gisa Klönnes Reihe um die Kommissarin Judith Krieger. Judith war als Ermittlerin für ihren außergewöhnlichen Spürsinn bekannt. Doch vor 2 Jahren kam ihr Kollege und bester Freund bei einem Einsatz ums Leben, ausgerechnet als er für Judith die Vertretung übernommen hatte. Die Schuldgefühle bereiten Judith schlaflose Nächte, so dass sowohl ihre Arbeit als auch ihre Beziehung zu ihrem Freund darunter leidet.

Die Försterin Diana findet auf einem Hochsitz in ihrem Revier die Leiche eines Mannes, welche von Krähen bereits arg zerfressen wurde. Judith Krieger wird den Ermittlungen zu diesem Fall zugeteilt und bekommt eine letzte Chance eingeräumt, sich wieder in ihrer Arbeit zu Recht zu finden. Von Anfang an rückt für Judith der dem Hochsitz nahe gelegene Sonnenhof in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Bei dem Sonnenhof handelt es sich um einen Aschram, ein Ort für Aussteiger, die dort an diversen Seminaren teilnehmen können. Doch Judith tut sich schwer mit ihrem Kollegen Manni in einem Team zusammen zu arbeiten und fällt durch Alleingänge auf. Als auch noch andere Ermittlungsfehler hinzukommen, wird Judith vom Fall abgezogen und in Urlaub geschickt. Doch sie kann den Fall nicht ruhen lassen und quartiert sich als Seminarteilnehmerin auf dem Sonnenhof ein....

Die Handlung ist sehr dicht und enthält viele einzelne Erzählstränge, die am Ende alle perfekt zusammen passen. So werden einige Personen in die Handlung eingeführt, die sehr detailreich und interessant beschrieben werden. Ob es nun die Försterin Diana ist, welche völlig allein mit ihrem Hund Ronja mitten im Wald lebt, sich von ihren Kollegen gemobbt fühlt und beängstigende nächtliche Anrufe erhält. Oder auch die 17 jährige Laura, die sich nicht ganz freiwillig auf dem Sonnenhof befindet. Und auch die Ehefrau des Ermordeten gibt einige Rätsel auf. So entspinnt sich ein spannender detailreicher Krimi, der einen immer wieder auf eine andere Fährte lockt. Die dabei geschaffene Atmosphäre empfand ich als sehr realistisch, so als wäre man selbst dabei. Mich hatte der Krimi von Anfang gefesselt und bis zum Show Down am Ende in seinen Bann gezogen. Auch sprachlich wirklich gut und äußerst intelligent. Einziges Manko für mich: Die Kommissarin ist Kettenraucherin und betäubt ihre Probleme auch gerne mal mit Alkohol. Das fand ich dann doch wieder zu klischeebeladen. Ein paar Kippen und Bierchen weniger hätten es auch getan. Ansonsten ein gelungener Auftakt einer Krimireihe, die anderen Bände um Judith Krieger werden auch bald in mein Bücherregal einziehen.