Rezension

Sehr nett, aber ginge auch besser

TIAMAT - Liebe zwischen den Welten - Tanja Heitmann

Tiamat
von Tanja Heitmann

Inhalt:

„Das Leben ist ohnehin schon unvorhersehbar genug, da möchte man keinen Gedanken daran verschwenden müssen, dass sich plötzlich ein magisches Tor vor der eigenen Haustür öffnet und eine Horde intelligenter Kakerlaken herausströmt, mit der Absicht, die Weltherrschaft an sich zu reißen.“ (S. 50)

Anouk Parson würde gerne ein ganz normales Mädchen sein, nur leider will das nicht so recht funktionieren, denn im Keller ihres Hauses befindet sich ein Tor zwischen den Dimensionen, Tiamat genannt, das von Zeit zu Zeit ein ekliges und hungriges Monster ausspuckt. Zum Glück gibt es  da noch Sander, der jedes dieser Monser blitzschnell beseitigen kann, der aber auch die Angewohnheit hat, Anouk furchtbar auf die Nerven zu gehen. Als genau dieser Sander sie eines Tages küsst, entwickeln sich die Dinge in ungeahnte Richtungen: War Anouk in Sanders Nähe schon immer so nervös? Und wie soll man nur den bevorstehenden Weltuntergang aufhalten, der durch Tiamat droht? Fest steht nur eins: Anouk muss ein großes Opfer bringen…

Gestaltung:

Ich muss ehrlich sagen, das Cover gefällt mir gar nicht. Von solchen Büchern ist man es ja fast schon gewöhnt, dass die Cover super-hübsch sind, aber dieses Cover ist da wohl eine Ausnahme, für mich zumindest. Den Schriftzug finde ich eigentlich wirklich gelungen, aber dieser Strudel im Hintergrund und vor allem diese Farbe sind nicht so meins. Aber das ist ja Geschmackssache.

Story:

Bei dem Buch weiß ich nicht so recht, ob ich total begeistert oder ziemlich enttäuscht sein soll, ich glaub, ich entscheide mich für ein: Ich bin schon beeindruckt, aber da wäre eindeutig noch mehr drin gewesen. Die Grundidee ist ja ziemlich genial, muss ich sagen, die Sache mit den Toren zwischen den Dimensionen, die auf einmal undicht werden, weshalb Monster auftauchen, ist wirklich spannend. Nur leider reicht so eine Grundidee einfach nicht, da muss ja auch noch eine Geschichte drum herumgebaut werden, und das passiert hier erst sehr spät. Es sieht also so aus, dass in der ersten Hälfte des Buches nur von Anouks Alltag die Rede ist, was nicht langweilig ist, aber auch nicht gerade optimal. Dann nimmt die Geschichte allerdings Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich geradezu. Und trotzdem, ein klein wenig mehr Spannung wäre durchaus dringewesen.

Außerdem bin ich der Meinung, dass man viel mehr aus der Sache mit dem Tor hätte machen können, ich hätte gerne noch etwas mehr darüber erfahren, aber ok, man hat alles ganz gut verstanden, deshalb war das jetzt auch nicht gerade schlimm.

Was ich eigentlich relativ süß fand war die Beziehung zwischen Sander und Anouk, die sich eigentlich schon ihr ganzes Leben lang kennen und dann feststellen, dass sie doch mehr füreinander empfinden. Wenn die beiden zusammen waren, kamen da echt immer richtig gute Szenen bei raus, denn natürlich wird es auch mal ein wenig kitschig, aber die beiden können sich auch richtig herrlich streiten:)

Charaktere:

Die Charaktere fand ich in dem Buch wirklich gut gemacht. Jeder hatte so seine Eigenheiten und war dadurch ziemlich individuell, hat mir echt gut gefallen!

Vor allem Sander fand ich toll. Er ist halt so ein typischer Junge, wie man ihn eigentlich schon kennt, kann gut kämpfen, hat immer einen Spruch auf Lager, ist ein Frauenheld und hat ein düsteres Geheimnis. Eigentlich nichts neues, aber ich find Sander einfach total cool.

Anouk mochte ich auch, obwohl ich sie eigentlich für eine eher untypische Hauptfigur halte, ich meine, sie hat keine besondere Gabe oder irgendwelche Kräfte, sie ist einfach nur ein Mädchen. Ich fand sie aber sehr sympathisch, und auch ihre Freunde Laboe, Becks und Moritz fand ich wirklich nett.

Schreibstil:

Den Schreibstil fand ich größtenteils auch wirklich gut. Meistens war er einfach nur jugendlich und frisch und hat unglaublich gut zu dem Buch gepasst, was mir echt gefallen hat. Nur an manchen Stellen ist er irgendwie ernster und formeller geworden, was ich nicht so ganz verstanden hab, weil das  wiederum nicht mehr so gut gepasst hat.

Fazit:

„Tiamat“ hätte eindeutig mehr Spannung vertragen können und die Grundidee hätte man auch besser verkaufen können. Es ist einfach nicht wirklich perfekt, aber wer einfach nur ein Buch sucht, das Spaß macht und bei dem man einfach mal ein paar tolle Charaktere begleiten kann, auch wenn es ein paar Fehler gibt, sollte hier zugreifen, denn schlecht ist Tiamat auf jeden Fall nicht!