Rezension

so muss ein guter Thriller sein

Siebenschön - Judith Winter

Siebenschön
von Judith Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Die Ermittlerin Em (Emilia Capelli) soll einen neuen Partner bekommen, da ihr alter Partner in Elternzeit geht. Doch statt ihrem alten Ausbildungsfreund, bekommt Emilia plötzlich eine weibliche Kollegin namens Mai Zhou. Em ist darüber sehr enttäuscht und lässt ihre neue Partnerin dies sehr deutlich spüren. Doch viel Zeit zum Streiten gibt es nicht, denn eine Frau namens Christina Höffgen hat eine mysteriöse Postkarte bekommen, die sie zu einer bestimmten Adresse bestellt. Christina macht sich gemeinsam mit ihrem Mann auf den Weg zur genannten Adresse und macht dort eine sehr grausige Entdeckung. Die Ermitller Emilia Capelli und Mai Zhou müssen diesen Fall übernehmen und schon bald beginnt ein Spiel um Leben und Tod.

Wie der Titel meiner Rezension bereits verrät, hat dieses Buch mich förmlich umgehauen. Die Geschichte, die das Buch erzählt, ist sehr spannend. Ich konnte mich sehr gut in die Geschichte hinein versetzen, was zeitweise dazu geführt hat, dass ich mit den Ermittlern mitgefiebert habe. So etwas habe ich selbst bei Thrillern erst selten erlebt. Auch hat es mir sehr gut gefallen, dass sich das Buch neben den Ermittlungen von Em und Mai mit dem Leben der beiden Ermittler befasst hat. Es finde es sehr gut, wenn die Ermittler in einem Thriller über ein Privatleben verfügen und dieses im Buch ebenfalls zur Geltung kommt, da dies die Sache aus meiner Sicht noch viel spannender macht.

Das Ermittlerduo in diesem Buch hat mir darüber hinaus sehr gut gefallen. Besonders die anfänglichen Schwierigkeiten der beiden machen das Buch noch realistischer, denn man merkt, dass man hier zwei Individuen vor sich hat. Was ich ebenfalls sehr gut finde, ist, dass die beiden Ermittler so unterschiedlich sind. Em beispielsweise scheint ein eher gefühlsgeleiteter Mensch zu sein, während Mai eher das Gegenteil ist. Sie ist eher berechnend und handelt nicht so sehr aus dem Bauch heraus. Genau diese Mischung kommt den beiden Ermittlern zu Gute, auch wenn sie dies anfangs nicht wahrhaben wollen.

Der Schreibstil des Thrillers hat mir darüber hinaus, auch sehr gut gefallen. Das Buch ist sehr, sehr spannend geschrieben. An einigen Stellen konnte ich einfach nicht aufhören zu lesen, da sich eine gewisse Dynamik aufgebaut hatte und ich erst wissen musste, wie die Szene ausgegangen ist, bevor ich das Buch zur Seite legen konnte. Diese Dynamik, die sich auch darin ausdrückt, dass sich das Buch sehr gut und flüssig lesen lässt, finde ich gehört zu einem guten Thriller dazu. Er sollte den Leser für sich einnehmen, sodass dieser nicht mehr weiß, was um ihn herum passiert. Und genau dieses Kriterium hat der Thriller zumindest bei mir erfüllt. Auch hat mir gut gefallen, dass die Gedanken der Ermittler jeweils kursiv gedruckt sind, sodass man sehr gut zwischen Gesprochenem und Gedachtem unterscheiden kann.

Insgesamt hat mir der Thriller, wie bereits der Titel meiner Rezension aussagt, sehr gut gefallen. Er bringt alles mit, was ein guter Thriller aus meiner Sicht braucht. Er ist sehr spannend geschrieben und fesselt den Leser regelrecht. Ich hatte das Gefühl das Buch nicht aus der Hand legen zu können und so etwas macht für mich ein gutes Buch aus. Ich kann diesen Thrille also nur jedem empfehlen, der gerne gute und spannende Thriller liest.