Rezension

Solides Krimi-Debüt

Lesereise in den Tod - Jürgen Schmidt

Lesereise in den Tod
von Jürgen Schmidt

Ein Privatermittler mit Potenzial ...

Kurz zur Geschichte
Mona de la Mare ist Autorin und da ihre Bücher nicht so der Hit sind und sie selbstbewusst wie keine andere ist, gibt sie vor die Enkelin eines britischen Schriftstellers zu sein. Sie organisiert eine eigene Lesereise und vorher bettelt sie praktisch die Buchläden an, mit ihr eine Lesung zu veranstalten. Von ihren, vor Glück übertriebenen, Postings in den sozialen Medien ganz zu schweigen und den Haufen an Fans, die immer auf dem aktuellsten Stand von Verkaufszahlen und privaten Neuigkeiten sind. Doch nach einer Lesung in Bad Münstereifel, ahnt Mona nicht, wie dieser Abend noch enden wird.

Meine Meinung
Dies ist der erste Krimi des Autors Jürgen Schmidt und das fühlt man während des Lesens auch. Was ich aber nicht als negativ bezeichnen möchte, denn in der Story und vor allem im Zusammenspiel mit dem Privatermittler Andreas Mücke steckt noch viel Potenzial. 
Sehr gut gelungen und hervorheben möchte ich, das es keine langweilige Einleitung über einige Seiten gibt, denn es geht gleich los und man ist mittendrin in der Geschichte. Die Charaktere, allen voran Andreas Mücke, sind authentisch, echt, normal und könnten im Haus nebenan wohnen. Mücke erlebt den alltäglichen Wahn, wie wir ihn alle erleben und das macht ihn so menschlich, sympathisch und realitätsnah. Außer man lässt Mona de la Mare mal außen vor, denn sie ist so übertrieben selbstbewusst, das ich oftmals lachen musste. 
Die privaten Einblicke in das Leben von Mücke und seiner Freundin Jess haben bei mir das Gefühl hervorgerufen, das es weitere Bücher geben wird, denn am Ende der Geschichte blieb ich als Leserin etwas im Ungewissen zurück.
Die Geschichte lebt hauptsächlich davon, das Andreas Mücke den Leser an die Hand und mit auf seine Ermittlungsreise nimmt. Die Polizei findet kaum Erwähnung und wenn, dann kamen sie mir ziemlich tapsig daher. 
Plötzliche Wendungen haben immer wieder meine Gedanken verworfen, wer denn nun der Übeltäter ist und bis zum Ende begleitete mich diese Spannung. Was mich manchmal etwas irritierte waren die sprunghaften Kapitelwechsel. Den Schreibstil würde ich als sehr gut lesbar beschreiben und auch wenn ich noch nie in Bad Münstereifel und Co. war, hatte ich alles bildlich gut vorstellbar vor meinem inneren Auge.

"Lesereise in den Tod" ist jetzt kein Krimi der den Leser atemlos von einer Seite zur nächsten treibt, aber allemal ein lesenswertes Debüt des Autors in diesem Genre. Sollten weitere Bücher mit Mücke folgen, ich würde sie auf alle Fälle lesen.