Rezension

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Spannend, aber nicht tiefgründig genug

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung - Veronica Roth

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
von Veronica Roth

Der Aufstand ist vorbei. Tris sitzt in einer Zelle. Evelyn, Tobias` Mutter, hat nun das Sagen.

Es ist ein neues fraktionsloses System geplant. Allerdings formiert sich der Widerstand dagegen. Als Tris frei kommt, verlässt sie mit Tobias und einigen Freunden die Stadt. Endlich wollen sie sehen, was sich hinter dem Zaun befindet und wie das Leben dort funktioniert.

Abwechselnd erzählen Tris und Tobias. Ihre erneut auflebende Liebe nimmt einen breiten Raum ein. Das mag für ein Jugendbuch ja ganz nett sein, aber ich bin der Ansicht, hier wäre weniger mehr gewesen. Die erhoffte Freiheit hinter dem Zaun erweist sich als Trugschluss. Plötzlich müssen Tris und Tobias begreifen, dass sie nur Figuren in einem Planspiel sind. Maßstab für den Wert einer Person sind allein gesunde Gene.

Hier fehlten mir einige wesentliche Fakten. Das Genproblem wurde zwar häufig angesprochen, aber es bleibt oberflächlich. Dass sich gesellschaftliche Missstände nicht auf Genmanipulationen reduzieren lassen, müsste sich in der Zukunft rumgesprochen haben.

Nichtsdestotrotz ist die Handlung über weite Teile spannend. Aufruhr und Widerstand, Verrat und Schuld sind Schwerpunkte der Handlung. Gut dargestellt werden die Gefühle der Protagonisten. Dabei denke ich insbesondere an Tris Diskrepanz gegenüber ihrem Bruder. Sie kann seinen Verrat nicht vergessen und erinnert sich doch der schönen Zeit der Kindheit. Tobias raubt eine falsche Entscheidung den Freund. Auch hier sind die Emotionen gut nachvollziehbar.

Der Schluss des Buches lässt vieles offen. Die Protagonisten leben wie in einer Insel im großen Weltgeschehen.  Ob ihr Weg lange akzeptiert wird, bleibt abzuwarten.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Das lag unter anderem daran, dass ich den gesellschaftlichen Hintergrund ich interessant konstruiert fand.