Rezension

Spannend, aber nichts für zarte Gemüter

Die Bucht, die im Mondlicht versank - Lucy Clarke

Die Bucht, die im Mondlicht versank
von Lucy Clarke

Im Nachhinein muss ich sagen, dass das Cover für eine Geschichte dieses Kalibers fast zu idyllisch wirkt, aber an sich finde ich es sehr ansprechend. Mir gefällt auch die Wahl des Titels, es weist daraufhin, wie sich das Buch im Verlaufe entwickelt.

Was mich allerdings besonders beeindruckt hat, war die Inhaltsangabe der Erzählung, denn sie hat mich sofort neugierig gemacht. Ich wollte unbedingt wissen, wie sich die Geschichte rund um Sarah, Isla, Jacob und Marley entwickeln würde und warum der junge Mann nach seinem Geburtstag bzw. Marleys Todestag nicht mehr aufgetaucht ist.

Um ehrlich zu sein, weiß ich selbst nicht so recht, mit welchen Erwartungen ich zu Lesen begonnen habe. Der Beginn war leider auch etwas zäh, weshalb ich zunächst wirklich an meiner Buchwahl gezweifelt habe. Aber das Durchhalten lohnt sich definitiv, nach circa 100 Seiten konnte ich gar nicht mehr aufhören und habe das Buch noch am selben Tag beendet. Man wird als Leser förmlich in die Geschichte hineingezogen und möchte unbedingt alle Puzzleteile zusammensetzen, die mit Marleys Todestag und Jacobs Verschwinden zu tun haben.

Der Schreibstil war super. Keine Längen, sondern flüssig, sodass ich ohne Probleme Seite um Seite verschlungen habe. Ein besonderes Highlight sind die immer wiederkehrenden Rückblicke Islas, durch die man als Leser Einblicke in die Vergangenheit erhält und so Stück für Stück der Lösung näher kommt. Immer wenn es in der Wiedergabe der Story bei Isla oder Sarah zur Sache ging, wurde dann natürlich zu anderen Perspektive geschwenkt. Richtig fies teilweise!

Für alle die gerne Detektiv "Spielen" ist das Buch aber vielleicht nicht so wirklich erfüllend, da man gewisse Sachverhalte nicht im Vorfeld erahnen kann. Andererseits macht es das Buch auch unvorhersehbar und damit unheimlich spannend. Ich musste mich zum Teil richtgehend zwingen nicht schon Seiten im hinteren Bereich zu lesen, um endlich Bescheid zu wissen. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt: in meinen Augen zog sich die Auflösung dann doch etwas in die Länge.

Auch wenn ich doch eher für ein happy Happy End zu haben bin, passt der Abschluss hervorragend zur Geschichte und lässt mich als Leserin zwar sprachlos zurück, aber alles andere hätte auch nicht gepasst.

Fazit: Ein Wohlfühlbuch ist diese Geschichte nicht, treten doch einige Abgründe bei den handelnden Personen zu Tage, die ich so beim besten Willen nicht erwartet hätte. Aber es ist definitiv eine spannende Geschichte, die es sich zu lesen lohnt!