Rezension

Spannend aber viele Ähnlichkeiten zu Panem

Die Auslese - Nur die Besten überleben - Joelle Charbonneau

Die Auslese - Nur die Besten überleben
von Joelle Charbonneau

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Welt die am Ende ist bzw. im Neuaufbau, in welcher die Regierung ihre Kinder in den Kampf senden, in welchem sie einzig und allein ans Ziel kommen müssen, egal mit welchen Mitteln. Wem kommt dies nicht bekannt vor? Genau, es klingt sehr nach "Die Tribute nach Panem". Doch auch in der Dystopie "Die Auslese" wird das Thema behandelt, in welchem die Handlung ziemlich der Tribute ähnelt...

In einer Welt, die am Ende ist, entscheidet die Regierung durch die Auslese, wer zu den nächstmöglichen Anführern wird. Hierzu lesen sie die Kandidaten bei einer genauen Prüfung aus, welche die Auslese ist. Nur die schlausten aus jeder Kolonie werden hierzu auserkoren - so auch Cia. Die sechzehnjährige wird auserwählt, bei der Auslese teilzunehmen. Noch weiß sie nicht, was sie erwartet, aber schlimmer kann es eigentlich nicht kommen...

Man merkt hier gleich die Ähnlichkeiten zu Tribute von Panem. Es entstehen jegliche Parallelen zu dem Bestseller von Suzanne Collins. Die Autorin entführt den Leser in eine Welt, welche wir uns nicht vorstellen möchten und hängt den Leser gleich an die Seite von der Protagonistin Cia. Sie weiß nicht, was auf sie zukommt. Eigentlich ist sie stolz darauf, zu den Kandidaten der Auslese zu gehören. Dies ändert sich jedoch, als sie erfährt, was alles auf sie zukommt. Denn auch ihr Vater gehörte einst zu ihnen und erinnert sich an einige wichtige Details, was er eigentlich nicht wissen sollte - denn nach der Auslese, nach der bestandenen wohlgesagt, werden den Kandidaten das Gedächtnis daran gelöscht. Bei ihrem Vater hat dies nicht so ganz funktioniert und so kann er sie vorwarnen, dass es kein Zuckerschlecken wird.

So wird der Leser also durch den leichten Lesefluss in tiefabründige Situationen gesandt, welche ihn mit offenen Mund zurücklassen. Wer die Tribute von Panem gelesen hat, wird hier einiges wiedererkennen und nicht sehr überrascht sein. Klar handelt eine Dystopie immer um die Welt, welche zerstört wurde und von einer herrschsüchtigen Regierung an sich gerissen wird, aber es sind hier doch sehr, sehr viele Ähnlichkeiten zu erkennen. Leider schwächt das etwas das Lesevergnügen ab, da es eigentlich nicht ganz etwas Neues ist, was die Autorin hier schreibt. Spannend ist es allemal und man bleibt an jedem Wort und an jeder Zeile hängen und kann eigentlich nicht aufhören zu lesen, bevor man nicht weiß, wie es endet.

Das Ende ist dann eigentlich so, wie man es sich irgendwann einmal vorstellt und es lässt den Schluss natürlich offen, so dass man gebannt auf die Fortsetzung bangt. Auch wenn es hier so viele Ähnlichkeiten zum anderen o.g. Roman gibt, lechzt man doch nach der Fortsetzung und möchte Cia weiter begleiten, wie sie hier die weiteren Geheimnisse der Regierung aufdeckt und wie sich alles weiterentwickelt. Wird sie möglicherweise zur nächsten Anführerin?

Die Spannung und der Schreibstil sowie die sympathischen und auch unsympathischen Charaktere, deren Dialoge und die ganze Story dahinter lassen einen gebannt auf die Fortsetzung hinblicken.

Für die Fans von Tribute von Panem ein weitere Leckerbissen, aber auch für diejenigen, die sich dies noch nicht zu Gemüte geführt haben. Für Fans von Dystopien allemal ein gefundenes Lesefutter, welches nicht ausgelassen werden sollte. Da es hier auch etwas weniger herzlich zugeht, sollten es nicht die ganz jungen Leser zu Gemüte führen!