Rezension

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Spannend-schwächelnd-vorhersehbar.

Nachts in meinem Haus - Sabine Thiesler

Nachts in meinem Haus
von Sabine Thiesler

Der Kunstmaler Tom Simon bringt seine Frau Charlotte zum Flughafen,denn sie verreist geschäftlich . Zurück in ihrem Haus freut er sich auf eine heisse Liebesnacht mit seiner Geliebten, Leslie . Die beiden haben alle Zeit der Welt, da Leslies Mann auch beruflich stark eingespannt ist. Mitten in der Nacht werden Tom und Leslie von einem Einbrecher überrascht und Tom verteidigt Haus, Geld und Freundin. Als Tom des Mordes beschuldigt wird, flieht er in die Toscana und hofft,dass Freund und Anwalt Rene alles regelt. 

Eigentlich könnte ich dieses Buch Punkto Spannung in einem Satz beschreiben: 
Spannungsgeladener Start, schwächelnder Mittelteil, vorhersehbares Ende. 
Die Einführung in die Geschichte, die Handlung zu Beginn, bietet alles um atemlos durch das Buch zu fliegen. Die gut beschriebene,unheimliche Atmosphäre nachts in dem sehr abgelegenen Haus hat mir Gänsehaut beschert. Diese gruselige Vorstellung, nachts von einem Einbrecher überrascht zu werden...ein Horror! Dann ein, zwei unvorhersehbare Ueberraschungen in der Handlung. Ich war gefesselt. 
Leider flacht die Spannung abrupt ab. Tom reist in die Toscana. So weit so gut. Leider hat die Autorin sich ein paar mal wiederholt,Tatsachen erneut durchgekaut und mein Interesse flachte zusammen mit der Spannung immer mehr ab. Zusätzlich kam Commissario Donato Neri ins Spiel.Eine Figur, die ich schon aus einem vorderen Buch  der Autorin kenne und schätze. Hier in "Nachts in meinem Haus " wird jedoch das Leben und die Arbeit des Commissario mit fadenscheinigen Verknüpfungen zu der Hauptstory regelrecht zelebriert. Gelangweilt habe ich mich durch die Ehekrise, einen Todesfall und das Einrichtungs und Renovationsproblem von Neri gekämpft.  
Als ich endlich den langatmigen Mittelteil hinter mir hatte und das letzte Drittel in Angriff nahm,wurde die Story leider sehr vorhersehbar und zu hektisch die Handlung. 
Die Charakterisierung der Figuren ist teilweise gelungen, teilweise sind sie zu klischeehaft gezeichnet. Tom ,als der verwöhnte und reiche Darling aller Frauen war mir durchwegs unsympathisch und eigentlich habe ich keine Sekunde mit ihm mit gelitten. Was er erlebt hat,die Mordanklage hat er ganz einfach verdient. Sehr blauäugig verlässt er sich auf seinen Freund und Anwalt Rene,versucht zu vertuschen, statt seinen Mann zu stehen und  sich zu verteidigen.