Rezension

Spannend, traurig und schön

Forget me Someday -

Forget me Someday
von Chris Kaspar

Bewertet mit 5 Sternen

Wie sehr habe ich mich schon auf das Buch gefreut. Seit dem der Verlag das Buch angekündigt hat, habe ich schon danach liebäugelt. Dabei hat der Klappentext tatsächlich eine große Rolle gespielt. Es klang so erfrischend und gleichzeitig auch interessant, hat mich neugierig gemacht. Über das Cover brauche ich gar nicht reden. Der ist mal wunderschön und wie ich finde sogar passend zu dem Inhalt. Gleichzeitig hat mich auch der Trope sofort angesprochen. Enemies-to-Lovers ist mein Ding und lese ich unheimlich gerne. Man lernt dabei Alena kennen, die einen Neuanfang möchte. Weg von ihrer Mutter und den Plänen, die ihre Mutter Tag für Tag aufgestellt hat. Ihr Neuanfang beginnt in Hamburg. Dort möchte sie auch studieren, aber für ein Studienplatz fehlt ihr das Geld. Ihre ganze Hoffnung liegt auf einem Stipendium. Diese ist allerdings mit einer Aufgabe versehen. Sie muss für ein Stipendium einen Nachruf über den YouTuber Kill schreiben. Er ist ein Adrenalinjunkie und seine Videos alles andere als sicher. Jedesmal kommen neue waghalsige Challenges. Das bringt Alena vor einer schwierigen Aufgabe. Sie schleicht sich in sein Leben, wo sie erst auf Abneigung trifft. Aber da ist auch noch eine Anziehungskraft und ein Geheimnis, welches sie aufdecken möchte. Niemals hätte sie gerechnet, das so etwas kommt und ihre Pläne komplett umwirft.

Alena mochte ich schon von Anfang an. Sie war sympathisch, eine absolut freundliche Person und gleichzeitig auch stark. Ihr altes Leben hat sie so gut es geht zurück gelassen. Vereinzelt kommt es vor, das man sie erkennt. Ich mochte es wie sie sich dabei natürlich verhalten hat. Allerdings verrate ich nicht was es genau mit Alena auf sich hat. Das macht es ja gerade umso spannender. Ihre Mutter war, naja, schwierig ist ein passender Begriff dafür. Ich konnte dabei Alena verstehen, warum sie diesen Schritt gegangen war.
Dann lernen wir Kill alias Kilian kennen. Sein Leben besteht aus gefährliche Challenges, Partys und seinem YouTube Account "Kill your Fears". Er war definitiv verrückt und mit ihm musste ich erstmal warm werden. Man wusste nie wie er als nächstes reagieren würde und das waren so Momente, die mich überrascht haben. Anfangs war er abgeneigt von Alena, fand sie aber auch interessant. Zu Abneigung wurde Freundlichkeit, Beschützerinstinkt inklusive und dann wieder zu Abneigung. Diese hatte aber einen Grund, den man erst später im Laufe der Story erfährt. Ich kann nur so viel sagen, das ich mehr als überrascht war und gleichzeitig mitfühlen konnte. Tatsächlich kenne ich davon die Schattenseiten und bin eventuell ebenfalls davon betroffen. Es besteht durchaus eine 50/50 Chance. Deswegen konnte ich mit ihm auch so nachvollziehen.

Der Schreibstil von Chris Kaspar war dabei auch absolut leicht und flüssig zu lesen. Das Buch konnte mich sofort in den Bann ziehen und vorallem süchtig danach machen. Es werden ein paar Themen angesprochen, die einfach wichtig sind. So lernt man auch die andere Seite des Social Medias kennen. Dazu kommt noch ein großes Thema, die zum nachdenken anregt. Die Kulissen in der Story wurden aber auch bildhaft beschrieben. So lernt man zum Beispiel das Haus von Kilian kennen, welches recht klein ist, aber dafür an einem wunderschönen Ort steht. Alles in allem fand ich die Story einfach Klasse. Es beginnt mit einer Aufgabe und geht bis hin zur Leidenschaft. Eine Prise Humor und Ernsthaftigkeit darf dabei auch nicht fehlen. Manchmal habe ich sogar Adrenalinschübe nur vom lesen bekommen, um am Ende doch noch einen halben Herzinfarkt zu erleiden. Für mich ist das Buch ein Highlight geworden und hat eine klare Leseempfehlung von mir verdient.