Rezension

Spannend und abwechslungsreich

Die Schatten von Nizza - Ein Fall für Pomelli und Vidal: Band 1 - Michelle Cordier

Die Schatten von Nizza - Ein Fall für Pomelli und Vidal: Band 1
von Michelle Cordier

Bewertet mit 4 Sternen

„...Männer sind viele zu oft Opfer ihrer Triebe...“

 

Giovanni Boletti hastet durch Nizza. Er hat das Gefühl, verfolgt zu werden. Wenige Minuten später ist er tot. Der Fall landet auf dem Tisch von Kommissar Joseph Vidal. Schnell stellt sich heraus, dass Boletti Mitglied der Fremdenlegion war. Schon vier Tage zuvor war ein Mitglied der Fremdenlegion in Marseille erschossen wurden. Ins Visier de Kommissars gerät Damien Pomelli.

Die Autorin hat einen abwechslungsreichen und spannenden Krimi geschrieben. Das Buch lässt sich zügig lesen.

Damien Pomelli war wegen einer unglücklichen Liebe zur Fremdenlegion gegangen. Nach einer Verletzung wurde er entlassen und arbeitet nun als Mediator. Er macht sich selbst auf die Spur, um den Mörder von Bolle zu finden. Dabei kommt er der Polizei nicht nur einmal in die Quere.

Damiens Achillesferse ist Sylvie, die Frau seines Bruders Albert. Er liebt sie, obwohl er weiß, dass Sylvie zu Albert steht.

Vidal weiß nicht so genau, was er von Damien halten soll. Einerseits erhält er wertvolle Hinweise, die Damien auch mit Hilfe seines Freundes Robert, einem Computerfreak, recherchiert, andererseits traut Vidal Damien nicht. Kommissar Giraud, Vitals Mitarbeiter, dagegen ist eher der analytische Typ. Er bringt die Fakten logisch auf die Reihe.

Neben Nachbarschaftsstreit, Geldwäsche und Kunsthandel spielen auch die dunklen Machenschaften der Fremdenlegion eine wichtige Rolle. Die Beschreibung der Geschehnisse in Mali lösen Beklemmung aus.

Der Schriftstil ist demn Genre angemessen. Nizza wird ausführlich beschrieben, so dass ich schnell ein Bild im Kopf hatte. Spannende Verfolgungsszenen beschleunigen die Handlung. Bei einigen der Protagonisten bleibt es lange im Dunkeln, auf welcher Seite der Geschichte sie stehen. Zu den Höhepunkten gehörten für mich die Gespräche zwischen Vidal und Pomelli. Die beiden schenken sich nichts. Obiges Zitat zeigt, dass das Buch stellenweise ein feiner Humor durchzieht. Mehrere mögliche Täter und völlig unterschiedliche Motive sorgen für Abwechslung.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es deckt nicht nur die dunklen Seiten des Kampfes gegen der Terrorismus auf, sondern lässt anklingen, dass die Rückkehr in das normale Leben nicht so einfach ist.