Rezension

Spannend und düster

Finsterdorf -

Finsterdorf
von Peter Glanninger

Bewertet mit 5 Sternen

Hier ist der Titel Programm.

Inhalt:

Kriminalbeamter Thomas Radek ist noch jung und wird auf seiner Dienststelle, dem LKA Niederösterreich, als Störfaktor angesehen. So ist es seinem Chef nur recht, dass Verstärkung bei Ermittlungen im kleinen Dorf Schandau angefordert wird. Hier wurde ein Mädchen als vermisst gemeldet, ist aber wieder aufgetaucht. Völlig verstört, spricht vom Teufel, behauptet aber in Wien gewesen zu sein, um Party zu machen. Radek und eine dortige Kollegin glauben das aber nicht und beginnen die Dorfbewohner zu befragen. Das erweist sich als schwierig. Denn sie stoßen auf eine Mauer des Schweigens. Aber irgendein Geheimnis scheinen die Bewohner zu verbergen.....

Leseeindruck:

"Finsterdorf" ist der Auftakt einer Reihe um den jungen Kriminalbeamten Thomas Radek. Gleich von Anfang an wird man mitten in die Geschichte katapultiert. Fragt sich was passiert ist. Dabei geht es nicht gerade zimperlich zu. Der Schreibstil ist flüssig und teilweise etwas derb. Was aber zum Plot passt. Die Szenerie wird in kurzen, knappen Sätzen beschrieben. Gut gefallen hat mir der Aufbau des Krimis. Als Leser*in weiß man von Beginn an in welche Richtung das Ganze läuft. Die Ermittler jedoch haben lediglich eine Ahnung, aber keine Beweise. Denn die Dorfbewohner schweigen. Während die Beamten im Dunklen tappen und in der Mitte meine Geduld etwas strapaziert haben, wusste ich durch eingefügte Zwischenkapitel schon einiges mehr. Gerade als ich dachte, dass Radek niemals die richtigen Schlüsse zieht, haben die Ermittlungen eine neue Dimension bekommen und kamen so richtig ins rollen. Wie weitreichend die Verstrickungen dann waren, hat selbst mich überrascht. Auch fand ich die Entwicklung, die Thomas Radek gemacht hat interessant. Er hat aus Fehlern gelernt und sich so zu einer starken Figur entwickelt. Aber auch gegen Ende eine unschöne Charaktereigenschaft gezeigt, die noch viel Potenzial für die Fortsetzungen bereit hält.

Fazit:

"Finsterdorf" ist ein gelungener Auftakt der Reihe um Thomas Radek. Hier ist der Titel Programm und das Dorf Schandau mehr als finster. Schwache Nerven sollte man nicht haben und auch nichts gegen derbe Ausdrucksweisen. Für mich hat der Autor die Atmosphäre im Dorf gut eingefangen. Gerne empfehle ich diesen Krimi weiter.