Rezension

Spannende Exkursion in die deutsche Kolonialgeschichte

Die Bucht des blauen Feuers - Micaela Jary

Die Bucht des blauen Feuers
von Micaela Jary

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch ist eine spannende Geschichte in die deutsche Kolonialgeschichte. Namibia heißt damals noch Deutsch-Südwest und für eine Frau ist es schwer, dass sie ernst genommen wird, selbst ein Geschäft führen darf oder einfach eigenständig leben. Emma glaubt, dass ihre Mutter Dorothee tot ist, aber nach dem Unfalltod des Vaters findet sie Briefe der Mutter, die beweisen, dass diese lebt und zwar in Deutsch-Südwest. Emma möchte zu ihrer Mutter reisen, aber das ist alles nicht so einfach, wie sie zuerst denkt. Es ist die Zeit der ersten Diamantenfunde und auch die Vergangenheit der Mutter ruht nicht....

Ein schönes, unterhaltsames Buch, das in das Jahr 1909 führt, als ein eigenständiges Leben für Frauen noch schwer war. Das zeigen auch die Ansichten des Anwalts, der Emma nach dem Tod des Vaters beraten soll. Er bedauert zutiefst, dass Emma nicht verheiratet ist und nun alles selbst regeln muss - das sei doch viel zu viel für eine Frau. Ein interessanter Ausflug in das Leben um die Jahrhundertwende.

Gut gefallen haben mir die detailgetreuen, genauen Beschreibungen und Schilderungen der jeweiligen Szenerien und Gefühle der Personen. Das macht das Buch udn die ganze Lebensgeschichte von Emma lesenswert und authentisch. Außerdem mag ich es, wenn Titel einen Sinn haben bzw. einen Bezug zum Buch oder darin vorkommen. Hier bezieht sich der Titel auf die Diamanten von Namibia, die in "blauem Feuer" erstrahlen.