Rezension

Spannende historische Geschichte aus einer fremdem Welt

Der letzte Harem - Peter Prange

Der letzte Harem
von Peter Prange

Bewertet mit 4 Sternen

Der letzte Harem spielt in der Zeit von circa 1890 - 1923, als dramatische politische Umbrüche in der Türkei stattfanden und das Osmanische Reich beendeten. Zwei Mädchen, Elisa, eine armenische Christin, und Fatima, eine muslimische Kurdin, überleben ein Massaker in ihrem Heimatdorf. Sie werden an den Harem des Sultans verkauft. Fatima entwickelt sich zur Favoritin des Sultans und Elisa wird Vorleserin wie einst Scheherazade. Nach dem Sturz des Sultans,wird der Harem aufgelöst und die Freundinnen gehen getrennte Wege. Fatima lebt im Wohlstand, während Elisa teilweise um ihr Leben kämpfen muss.

Mit bildhafter Sprache vermag der Autor, das Innere und Unbekannte des Harems und die Hierarchien und Intrigen der darin lebenden Frauen und Eunuchen untereinander fesselnd zu beschreiben.
Der Leser wird entführt in eine fremde Welt voller Glanz und Sonderbarkeiten im Palast.
Der Schreibstil wird mit der Entmachtung des Sultans direkter und auch düsterer. Die Freiheit der Frauen hat auch ihre Schattenseiten und sie
sind jetzt für sich selbst verantwortlich.

 
Diese erzählstarke Geschichte hat mich mitgerissen in einen Strudel von Liebe, Leid, Machtkämpfen, Verbrechen und verschiedenen Schicksalen, die ich
begeistert verfolgt habe. Auch die Einarbeitung des historischen Hintergrundes fand ich unterhaltsam gemacht und für diesen Roman ausreichend herausgearbeitet.

Aus diesem Buch nehme ich folgende Aussage mit:
Die Freundschaft der beiden Frauen hat trotz unterschiedlicher Glaubensrichtungen am Ende alle Widrigkeiten überstanden.