Rezension

Spannende Mischung aus Fiktion und Fakten

Zona Rossa - Sara More

Zona Rossa
von Sara More

Bewertet mit 5 Sternen

Nach dem Erdbeben in den Abruzzen 2009 ist die Stadt L’Aquila zerstört, die Menschen sind in Notunterkünften untergebracht. Die Versprechungen der Politik sind groß, doch bei den Bewohnern der Stadt herrscht Ungewissheit über die Zukunft vor. Der Wiederaufbau liegt noch in weitester Ferne, an eine Rückkehr ist nicht zu denken. Provisorische Wohnungen sollen erbaut werden, in die die Menschen einziehen können.

Unter diesen Umständen kämpft Viola um das Leben ihres elfjährigen Sohnes, der nach dem Erdbeben im Koma liegt, und trauert gleichzeitig um den Rest ihrer Familie, ihren Ehemann und ihre Tochter. Da erfährt sie, dass ihr Mann einem gefährlichen Geheimnis auf der Spur war. Viola beginnt nachzuforschen, was das sein könnte, und kommt zusammen mit einigen ihrer Bekannten zu der Erkenntnis, dass einige Firmen beim Bau der Häuser minderwertige Baumaterialien verwendet haben und sich dabei eine goldene Nase verdient haben, unterstützt von der Mafia. Bei ihren Recherchen geraten Viola und einige ihrer Freunde in Lebensgefahr…                                                                                                            

Die Autorin Sara More beschreibt mit „Zona Rossa – Gefahr für L’Aquila“ eine Geschichte, die sowohl mit erfundenen Protagonisten arbeitet, aber auch viele der zusammengetragenen Fakten einarbeitet. Die Fakten sind kursiv in die Erzählung eingebettet – und ehrlich, wenn diese nicht dabei wären, hätte ich die Geschichte für völlig überzogen gehalten. Doch diese Geschichte baut auf den tatsächlichen Vorkommnissen auf – es ist kaum zu fassen, was alles schief gelaufen ist. Diese Mischung aus Fakten und Fiktion ist jedoch äußerst spannend und macht für mich den besonderen Reiz des Buches auf. Das Ende des Buches ist recht offen gehalten, so dass man auf eine Fortsetzung der Geschichte hoffen darf.

Mit diesem Buch ist es der Autorin gelungen, mein Interesse für die Geschehnisse in L’Aquila erneut zu wecken und zu verfolgen, wie es dort weitergeht. Die Unterlegung der fiktiven Geschichte mit Fakten geht unter die Haut, manchmal musste ich einfach nur noch den Kopf schütteln. Möge das Buch auch weitere Leser betroffen und neugierig machen! Deshalb spreche ich eine unbedingte Leseempfehlung aus und vergebe alle nur möglichen Sterne.