Rezension

Spannende Mischung aus Lost und Open water

Nichts als überleben - S. A. Bodeen

Nichts als überleben
von S. A. Bodeen

Der Leser weiß zu Beginn eigentlich schon worum es in dem kompletten Buch gehen wird und denkt vielleicht, dass es ziemlich langweilig werden wird. Doch dem ist absolut nicht so. Der Einstieg verläuft flott und ohne, dass man sich versieht befindet sich der Leser auch schon mit Robie in dem Rettungsboot. Innerhalb kürzester Zeit verwandelt sich "Nichts als Überleben" plötzlich in einen absoluten Pageturner, weil trotz des gleichbleibenden Schauplatzes eine enorme Spannung aufgebaut wird. Es passiert auch nicht viel im Buch, denn Robie versucht "einfach" nur zu überleben. 
Mehr wird hier aber auch nicht benötigt. Das Buch spielt mit der Angst des Lesers und dieser Unruhe, die manch einer vielleicht verspürt, wenn er sich auf einem Schiff befindet. Die Tatsache, dass Robie sich mitten im Meer befindet, ist schon spannend und nervenaufreibend genug. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. 
Der Schreibstil ist leider etwas anstrengend. Ich musste einige Sätze mehrmals lesen. Woran das genau lag, ist schwer zu sagen. Die Sätze waren teilweise verschachtelt und deswegen vielleicht nicht so einfach. Insgesamt stört es den Lesefluss allerdings nur ein bisschen.

Viele Charaktere gibt es nicht. Eigentlich nur Robie und Max, wobei dieser nicht wirklich zählt. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt und dementsprechend bekommen wir alle Monologe mit, die Robie mit sich führt. Sie selbst ist, wie der Schreibstil auch, sehr anstrengend. Man muss dazu sagen, dass niemand nachvollziehen kann, wie sich das anfühlen muss, wenn man in so einer aussichtslosen Situation gefangen ist, doch manchmal wollte ich Robie anschreien, dass sie sich zusammenreißen soll und endlich handeln muss. 
Insgesamt ist die Geschichte so realistisch wie möglich gestaltet. Es kam mir nicht an den Haaren herbeizogen vor. Es könnte durch aus so passieren. Würde ich einfach mal behaupten. 
Das was mir besonders gut gefallen hat war, dass man so vieles lernt. Ich glaube, ich habe noch nie ein so lehrreiches Buch gelesen. Zwischen den Zeilen wird immer mal wieder Wissen eingestreut. Das ist nichts weltbewegendes, aber teilweise wirklich interessant und es passt so wunderbar in das Gesamtkonzept vom Buch. 

"Nichts als Überleben" ist ein eiskaltes, spannendes und auf eine gewisse Weise auch sehr brutales Buch, das dem Leser viel Spannung und Aufregung bietet. Die Geschichte ist eine Mischung aus "Open Water" und "Lost" und weiß, wie sie den Leser packen kann.
Zudem finden sich wirklich lehreiche Informationen darin, die zwischendurch eingebaut werden und auf den Punkt genau passen. 
Der Schreibstil und die Protagonistin Robie sind leider stellenweise etwas anstrengend, was den Lesefluss ein wenig stört. Befindet sich aber alles noch im grünen Rahmen. 
Alles in allem handelt es sich um ein tolles Buch, dessen Geschehnisse hoffentlich niemandem wirklich passieren.