Rezension

Spannende und mysteriöse Pferdegeschichte mit offenem Ende

Wolkenherz - Die Spur des weißen Pferdes - Sabine Giebken

Wolkenherz - Die Spur des weißen Pferdes - Band 1
von Sabine Giebken

Bewertet mit 4 Sternen

"Der Hengst warf seinen Kopf hoch und gallopierte durch die Nacht. Sein Schweif flog hinter ihm her wie Sternenstaub.
Er war groß, stark und frei."
(Zitat von S. 281)

Zum Buch: "Wolkenherz - Die Spur des weißen Pferdes" wurde von Sabine Giebken geschrieben und ist im Magellan Verlag erschienen. Das Buch hat 286 Seiten und kostet 15,00 €.

Inhalt: Auf dem Ginsterhof taucht wie aus dem Nichts ein fremdes Pferd auf, das niemandem zu gehören scheint. Obwohl Jola bisher mit Pferden nichts am Hut hatte, zieht der weiße Hengst sie sofort in seinen Bann. Warum spürt sie so eine tiefe Verbindung zu ihm? Und wieso schenint es, als wäre er schon immer auf dem Ginsterhof zu Hause?
Zusammen mit der pferdevernarrten Katie versucht Jola, das Rätsel um seine Herkunft zu lösen.

Meine Meinung:

Als erstes sprach mich logischerweise das traumhafte, wunderschöne Cover des Buches an. Der Farbverlauf und die verschiedenen Schnörkel passen einfach perfekt zusammen. Außerdem ist das Pferd wunderschön! Der Titel ist etwas hervorgehoben und es macht richtig Spaß darüberzufahren.

Die Handlung an sich hat mir total gut gefallen. Es geht spannend mit dem mysteriösen Auftauchen des weißen Hengstes los und ich war sofort in der Geschichte drinnen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Vor allem die vielen, bis ins Detail gehenden Beschreibungen waren sehr schön und man konnte sich ein gutes Bild vom Setting der Geschichte machen.

Die Geschichte spielt in der Gegenwart und ist in der dritten Person aus Jola's Sicht geschrieben. Immer nach ein paar Kapiteln kamen Rückblicke vor. Diese waren ebenfalls in der dritten Person geschrieben und handelten von einem Mädchen namens Lotte, die im Jahr 1943 lebte. Leider konnte ich keinen Zusammenhang zwischen den Rückblicken und dem Hier und Jetzt erkennen und mir erschliesst sich auch nach dem Lesen noch nicht so ganz der Zweck. Ich hoffe dieser Aspekt wird noch in den Folgebänden geklärt.

Die Charaktere mochte ich sehrr gerne. Vor allem ihre Vielfältigkeit. Da gibt es die Hauptprotagonistin Jola, die gerade nach einem längerem Aufenthalt mit ihrem Vater in Neuseeland zurückkehrt und sich erst wieder in Deutschland zurechtfinden muss, Katie, die anfängliche Reiterzicke und Anna, Katies Schwester die mit Pferden so gar nichts am Hut hat, obwohl sie auf einem Pferdehof lebt. Viele der Charaktere durchleben auch eine beeindruckende Wandlung.

Das Setting des Buches ist total schön. Es spielt auf einem idyllischen Pferdehof irgendwo in Bayern, der ringsum von Wiesen, Wald und einem Bach umgeben ist.

Im Buch gibt es drei verschiedene Handlungsstränge. Einen abgeschlossenen, die "Lotte-Rückblicke" und einen offenen. Im ersten Handlungsstrang geht es um Jola's Ankunft auf dem Hof und die Aufklärung von einigen Satteldiebstählen im Dorf. Der zweite war wie gesagt der noch nicht aufgeklärte rund um Lotte und beim dritten ging es eigentlich darum die Herkunft des weißen Pferdes zu klären, was aber schlussendlich mit einer total unlogischen, wenn nicht sogar einer unglaubwürdigen Erklärung endete, die mich enttäuschte. Ich hoffe, dass auch das Ende nochmals im nächsten Band aufgegriffen wird.

Ansonsten hat mir die Geschichte aber total gut gefallen. Sie war spannend, mysteriös und einfach nur schön. Sie handelt von Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt, aber auch Erkenntnis ist ein ganz wichtiges Thema des Buches.

Ich hoffe, dass wir nicht mehr allzu lange auf einen Folgeband warten müssen!

Fazit: Eine spannende und mysteriöse Pferdegeschichte, die bedauerlicherweise ein offenes Ende hat und viele ungeklärte Fragen zurücklässt, weshalb ich 4 von 5 Sternen gebe!