Rezension

spannender Einstieg, dann sehr schleppend

Alytenfluch - Regina Meißner

Alytenfluch
von Regina Meißner

Bewertet mit 3 Sternen

Von jetzt auf gleich ändert sich das Leben der 17-jährigen Lyra: Erst führt das angespannte Verhältnis zu ihren Eltern dazu, dass Lyra einige Wochen zu ihrer Großmutter ziehen soll und dann erfährt sie dort auch noch, dass sie gar kein normaler Mensch ist. Sie ist eine Alyte, aber nicht irgendeine – sie ist diejenige, die prophezeit wurde, die Alyten zu befreien. Doch der Preis dafür ist hoch...

Am Anfang hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Der Prolog, der bereits ein kleines Stück der kommenden Handlung vorwegnimmt, fesselt sofort und erzeugt Neugier auf die Geschichte des Teenagers, welche diese im folgenden aus der Ich-Perspektive schildert. Schnell wird klar, dass in Lyras Vergangenheit etwas passiert ist, was den Umzug zur Großmutter mitbedingt hat, aber darüber lässt sich zunächst nur spekulieren, denn Lyra teilt nur einen Teil ihrer Gedanken und hält Geheimnisse zurück, die es in der Folge zu ergründen gibt.
Ihre Ankunft im Land der Alyten bringt nachvollziehbar Verunsicherung aber auch Wissensdurst hervor. Die durch die Perspektive bedingten Einblicke in Lyras Gefühlswelt zeigen, was der Teenager dabei durchmachen muss.

Die Idee des Alytenvolkes, dass in einem verborgenen Land lebt und eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen hat, gefällt mir gut. Da Lyra ein wenig über die Hintergründe der beflügelten Gestalten nachforscht, baut sich für den Leser hier ein relativ komplexes System mit langer Geschichte und festen Regeln auf.
Dann begannen meine Schwierigkeiten mit dem Buch: Die Geschichte wird an vielen Stellen langatmig, es passiert nicht so richtig viel. Stattdessen werden bereits bekannte Fakten mehrfach geschildert und dabei so dargestellt, als höre Lyra sie gerade zum ersten Mal. Ihre Suche nach Antworten und dem Wortlaut der Prophezeiung gerät ins Stocken. Lyra selbst dreht sich im Kreis, obwohl der Inhalt der Prophezeiung eigentlich von Beginn an klar ist, sie diesen aber nicht erkennt (bzw. erkennen will). Mir fehlten dadurch sowohl Spannung als auch Tempo, was dazu führte, dass ich mich an den vielen kleinen Fehlerchen (sowohl Rechtschreibung, fehlende Wörter als auch verdrehte Namen und zeitliche Unstimmigkeiten in den Abläufen) doppelt störte.
Am Ende, das eigentlich so dramatisch hätte sein können, ging mir dann alles etwas zu schnell. Zudem gefiel mir die Lösung des Konflikts nicht besonders, die für mich nicht zu einem runden Gesamtbild führte.

Die zunächst interessante Geschichte verliert zunehmend an Tempo und Spannung und entwickelt sich sehr zäh, bevor der zuvor ellenlang beschriebene Konflikt dann viel zu schnell aufgelöst wird.