Rezension

Spannender Revierkrimi

Die Abtaucher - Thomas Schweres

Die Abtaucher
von Thomas Schweres

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Mann wartet in einem verlassenen Haus. Vor dem Haus steht ein BMW als Lockmittel. Das Haus soll zur Falle werden.

Ein paar Tage später wird in einem Reihenhaus ein toter Mann gefunden. Es sieht so aus, als sei er bei einem Einbruch erwischt und erschlagen wurden. Doch manches passt nicht zusammen. Der Fall landet im Dortmunder Polizeirevier bei Georg Schüppe. Er sieht den Toten, erkennt ihn – und schweigt.

Tom ist freier Journalist. Unterstützt wird er von Lydia und Harry. Momentan sind seine Texte und Filme nicht besonders gefragt, deshalb weist sein Konto gähnende Leere auf. Tom hofft das schnell ändern zu können.

Der Autor hat einen fesselnden und abwechslungsreichen Regionalkrimi geschrieben. Dabei hat er nicht nur die Protagonisten gut charakterisiert, sondern auch das typische Flair des Ruhrpotts und seiner Bewohner getroffen.   

Georg Schüppe, der Kommissar, hat es als Anhänger von Schalke in Dortmund nicht leicht und muss sich die Spitzen seiner Kollegen gefallen lassen. Er hat Probleme mit dem Knie und nimmt häufig Schmerzmittel. Sein Privatleben bleibt lange mit vielen Fragezeichen versehen.

Tom nimmt seine Arbeit ernst. Er ist in der Lage, die richtigen Fragen zustellen. Da er gut auf Menschen zugehen kann, bekommt er die Antworten schneller als die Polizei. Auch seine Vergangenheit liegt anfangs im Dunkeln.

Das Buch ist spannend geschrieben und lässt viel Raum für eigene Gedanken. Allerdings bin ich beim Miträtseln häufig in die Irre gegangen.

Der Schriftstil ist dem Genre angepasst. Der lockerleichte Umgangston auf dem Revier wechselt mit sachlichen Ermittlungsgesprächen. Sehr genau werden einige Dortmunder Stadtteile beschrieben. Die Charakterisierung der Personen erfolgt häufig durch ihr eigenes Reden, Tun und Handeln. Indirekt legt das Buch den Finger in eine der Wunden unseres Rechtssystems. Während mit den Tätern gnädig umgegangen wird, werden die Opfer allein gelassen. Sie müssen mit den Folgen zurechtkommen, die im schlimmsten Fall sogar negiert werden.

Sehr geschickt werden die losen Fäden der Handlung zusammengeführt. Gegen Ende steigt der Spannungsbogen kräftig an. Jetzt gibt es auf alle Fragen eine Antwort.

Das Cover mit der Stadt auf dem Kopf wirkt geheimnisvoll.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte war gekonnt aufgebaut und logisch konsequent zu Ende geführt.