Rezension

spannender Roman über die Kinderkreuzzüge - empfehlenswert

Unter dem Banner des Kreuzes - Astrid Fritz

Unter dem Banner des Kreuzes
von Astrid Fritz

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: Sie suchen ihr Seelenheil und finden den sicheren Tod - Ein packendes Schicksal aus der Zeit der Kinderkreuzzüge Freiburg 1212: Die siebzehnjährige Anna leidet unter ihrem jähzornigen Vater. Eines Tages hört sie von den Heerscharen junger Leute, die zu Fuß das Rheintal hinaufziehen, um das heilige Jerusalem zu befreien. Anna ergreift die Gelegenheit zur Flucht. Zunächst ziehen die Kinder mit fröhlichem Gesang und Gebet gen Basel, himmeln ihren Anführer an, werden am Wegesrand bejubelt und in den Ortschaften versorgt. Doch bald folgen die ersten Durststrecken und Gefahren. Seit der Freiburger Gegend begleitet sie der angehende Priester Konrad. Seine Worte gegen den unseligen Kinderkreuzzug und gegen den Anführer, der sich mehr und mehr wie ein König huldigen lässt, verhallen ungehört. Kann er seine kleine Schar retten?

Die Protagonistin des Romans Anna lebt mit ihren Eltern anno 1212 in Freiburg: Anna wird von ihrem jähzornigen Vater geschlagen und muss immer hinten anstehen. Die 17jährige belastet das schwierige Verhältnis zum Vater und ihre Überlegungen, von Freiburg wegzugehen, um die Schlägen und Demütigungen des Vaters zu entgehen, erhalten Nahrung, als ein Ausrufer in Freiburg erscheint, der verkündet, dass ein Hirtenjunge in Köln den himmlischen Auftrag erhalten haben, einen weiteren waffenlosen Kreuzzug anzuführen. Den Kreuzzug der „unschuldigen Seelen“. Sie überlegt nicht lange, schnürt ihr Bündel und schließt sich mit weiteren Kindern dem Zug an, ebenso wie Konrad, ein junger Scholar, der ein Auge auf die Kinder aus Freiburg hat.

Bis zu den Alpen zieht die Gruppe um die Freiburger Kinder zusammen mit anderen Kindern ohne größere Probleme, sie werden überall freundlich aufgenommen, erhalten Verpflegung und die Schar wächst immer weiter. Doch schon auf dem Weg durch die Voralpen folgen nicht nur Hunger, Durst und andere Gefahren, sie bemerken, dass ihr Anführer abgeschottet wird, Nahrung erhält, obwohl sie hungern müssen und entweder zu Pferd oder in einer Säfte getragen wird, während die Gruppe teilweise barfuß den Widrigkeiten schutzlos ausgeliefert ist. So folgt ein Teil dem Führer kritisch, während andere ihm wie Schafe folgen.

Das Thema der Kinderkreuzzüge ist ein sehr interessanter Teil unserer Geschichte, spannend und gleichzeitig berührend schildert die Autorin Astrid Fritz die Strapazen, denen die Kinder ausgesetzt sind, den Zusammenhalt der Gruppe, der immer weiter auseinanderbröckelt, die Gegensatze zwischen den beiden Gruppen der Befürworter und der Kritiker dieses Kreuzzuges.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig und der Roman ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

Die geschichtlichen Hintergründe des Romans  sind im Anhang des Romans sehr gut beschrieben, auch dass es neben dem deutschen Kinderkreuzzug eine ähnliche Bewegung auch in Frankreich gab und eine Karte zur Veranschaulichung des Weges, den die Kinder damals genommen haben, vervollständigt den Roman.