Rezension

Spionagethriller

China Dawn - Thore D. Hansen

China Dawn
von Thore D. Hansen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der Autor Thore D. Hansen wurde 1969 in Norddeutschland geboren, er studierte Soziologie und Politikwissenschaften.

Der Roman „China Dawn“ ist der zweite Band einer Reihe. Den ersten Teil namens „Quantum Dawn“ habe ich nicht gelesen; trotzdem hatte ich bei der Lektüre von „China Dawn“ keine gravierenden Verständnisprobleme, da der Autor den Leser gut an das Thema heranführt. Er hat den Finger am Puls der Zeit und behandelt dabei in seiner Erzählung aktuelle Phänomene der Zeitgeschichte, internationale Politik und geheime Machenschaften spielen eine nicht unerhebliche Rolle.

Worum geht es im Spionageroman China Dawn? Hier die Eckdaten, über den eigentlichen Verlauf möchte ich nicht viel verraten, um potentiellen Lesern nicht das Vergnügen zu verderben:

-„Vor der US-Botschaft in London wird die bestialisch zugerichtete Leiche eines korrupten chinesischen Handelsattachés gefunden. Der Scotland-Yard-Ermittlerin Rebecca Winter erscheint die Tat zunächst als Ritualmord: ein Racheakt der chinesischen Mafia. Doch bald schon muss sie erkennen, dass der Attaché eine brisante Rolle spielte in einem sich zuspitzenden Konflikt zwischen Washington und Peking, der sich schon bald zu einem veritablen Krieg entwickeln könnte. Vom ersten Moment, als Rebecca Winter ihren neuesten Fall übernimmt, spürt sie einen immensen Druck von höchster Stelle, den Mord möglichst schnell aufzuklären - zu sehr belastet er die fragilen Beziehungen zwischen den Supermächten USA und China. Als Rebecca ihre Nachforschungen nach Peking ausweitet, ahnt sie nicht, dass die CIA einen ihrer besten Agenten auf sie angesetzt hat, um ihre Ermittlungen zu überwachen - einen Agenten, der keineswegs ihr Partner ist in diesem schmutzigen Fall. Unversehens gerät sie zwischen die Fronten eines internationalen Machtkampfes ungeahnten Ausmaßes, in dem es für beide Seiten um viel, sehr viel Geld geht. Und bald schon muss Rebecca feststellen, dass hier Kräfte am Wirken sind, die bereit sind, alles zu unternehmen, um die Ermittlerin daran zu hindern, eine Verschwörung offenzulegen, für die schon der Attaché sein Leben lassen musste …"

 

Der Krimi ist spannend und abwechslungsreich geschrieben und kann mit interessanten Figuren punkten, am besten charakterisiert ist natürlich die Figur, die im Fokus steht: Protagonistin Rebecca. Aber auch andere Figuren wie etwa Ching (wer das ist, müsst ihr selbst lesenderweise herausfinden) sind gut beschrieben.

Durch viele Orts-und Perspektivwechsel kommt eine Dynamik in die Erzählung, die erst einmal ganz klassisch mit einem Prolog beginnt. Mit jeder Seite entfaltet sich das Geschehen und Aufklärung folgt auf Verwirrung. Besonders gut herausgearbeitet ist das  Gebaren  der Geheimdienste, welches nach dem Motto „Eine Hand wäscht die andere“ zu funktionieren scheint. Als Leser hat man zuweilen das Gefühl, einem Schachspiel beizuwohnen.

Geld, Gier und gnadenlose Interessenpolitik regieren in „China Dawn“. Beim Lesen hatte ich teils das Gefühl, einen Actionthriller zu schauen. Das Ganze ist meines Erachtens recht rasant und visuell gestaltet. Stil und Sprache sind hingegen eher einfach, die Dialoge sind nicht besonders geschliffen, aber als großer le Carré – Fan bin ich in dieser Hinsicht sehr verwöhnt.

China Dawn hat mich aber gut unterhalten. Eine aktuelle Thematik wird mit interessanten Figuren und einer spannenden Handlung kombiniert.

Für den Spionagethriller vergebe ich 3,5 von insgesamt fünf möglichen Sternen!