Rezension

Spurensuche

Zu den Elefanten -

Zu den Elefanten
von Peter Karoshi

Der vierzigjährige Historiker Theo befindet sich in einer Krise: Die Beziehung zu seiner Frau Anna bröckelt, beruflich ist er nicht zufrieden, und sein neunjähriger Sohn Moritz entfernt sich langsam von ihm. Spontan beschließt er, gemeinsam mit Moritz eine Reise zu machen - auf der Spur des Elefanten, den der spätere Kaiser Maximilian als Geschenk erhielt und selbst 1551 von Spanien über die Alpen nach Wien begleitete. Theos Reise verläuft umgekehrt; vom Urlaubsort soll es losgehen. Doch die Reise verläuft ganz anders als geplant...

... und die Beschreibung entwickelt sich von einer realistischen Erzählung zu einer immer skurriler werdenden Novelle. Einerseits wird der Ablauf der Reise in einem blog und auf facebook dokumentiert, andererseits geht der neunjährige Moritz verloren, ohne dass die Eltern sich nennenswerte Sorgen machen, und es finden sich Spuren des Neunzehnjährigen. Was ist Wirklichkeit, was Fiktion? Kann Erinnerung überhaupt "wahrhaftig" sein, oder ist sie immer eingefärbt?

Der Protagonist Theo kommt mir in seiner Versponnenheit und in seinem Gedankenkarussell nicht nahe, die Wendung ins Phantastische ist für mich nicht organisch und sie kann mich auch nicht fesseln. Dieses Buch ist nicht das richtige für mich.

Das Buch steht auf der Nominierungsliste zum Deutschen Buchpreis 2021.