Rezension

Starke Handlungsidee, überwiegend fesselnd, sprachlich und final nicht ganz überzeugend

ONE TO GO - Auf Leben und Tod - Mike Pace

ONE TO GO - Auf Leben und Tod
von Mike Pace

Welche Entscheidung triffst Du? ... vielleicht gerade jetzt!

"One to got - Auf Leben und Tod" von Mike Pace ließ anhand der Buchbeschreibung mein Interesse "HIER" schreien!!! Jaaaa, jubelte mein Thrillerherz, das will ich lesen! ;-)

Meine persönliche Meinung:

Eine wirklich tolle Idee, was den Plot anbelangt. Zuerst erinnerte mich die Idee stark an den Film "The Box", was jedoch schnell nachließ, denn es geht hier ja nicht um eine Bereicherung unseres Protagonisten Tom, sondern - wie bereits oben geschrieben - er möchte das Leben der fünf Insassen des Wagens seiner Schwägerin Rosie retten, in dem auch seine Tochter sitzt.

Tja, was würden wir an seiner Stelle tun?

Da ich vorher noch nichts von Mike Pace gelesen habe, kann ich mich nur zum Schreibstil in diesem Buch äußern und nicht allgemein zu seiner Art. Ich finde es besonders gelungen, dass durch die doch oft sehr derbe Ausdrucksweise und Wortwahl eine interessante Stimmung vermittelt wird, die mir die Situation von Tom sehr verdeutlichte. Der Umgangston der Protagonisten untereinander, wie Tom sein Leben selbst mit seinem Handeln in meinen Augen abwertet, und auch das Milieu, in das er sich dann begibt, weil er dort hofft, eine Lösung zu finden, haben mir Tom als Charakter noch viel näher gebracht. Es zeigt ihn und seine Not sehr klar, was mir - obwohl ich wirklich in meinem Leben kein Fan von solch einer Sprache bin - sehr gut gefallen hat!

Wenn ich jetzt zurückblicke, habe ich die anderen Figuren nicht so intensiv erlebt, jedoch immer nah genug. Für mich war ganz klar Tom im Fokus, und durch das Tempo im Buch, war eine Person, auf die ich mich so voll und ganz konzentrieren konnte, auch komplett ausreichend.
Einige Charaktere waren mir gleich sehr zugewandt, und ich habe mich am Ende gefreut, als ich mit meinem Gefühl richtig lag. :-) Hier kann ich jedem Leser nur empfehlen, sich auf sein Gefühl zu verlassen und der Freude an den Spekulationen, die in diesem Buch en gros auftauchen, ihren Lauf zu lassen! Blicken Sie über Ihren Tellerrand! ;-)

Noch mal auf den Schreibstil blickend, gibt es für mich Punkte, die ich als Leser nicht so gerne habe. Hierzu gehören zum Beispiel immer wiederkehrende Phrasen, für die man - um das Ganze abwechslungsreicher zu gestalten - auch andere Wörter finden könnte. Ich nenne da jetzt bewusst nichts, weil ich den künftigen Leser nicht im Vorfeld darauf aufmerksam machen möchte.
Ebenso gibt es unzählige Schachtelsätze, die - auf Grund der vielen Kommas und Bindestriche - mehrmals gelesen werden mussten, bis sie entweder immer noch keinen Sinn ergaben, was dann wohl der Übersetzung geschuldet war, oder einfach echt schwierig waren.

Das Ende hat leider meinen Geschmack nicht getroffen. Das liegt nicht daran, dass ich mit diesem "Thema" nichts am Hut habe, sondern dass es für mich zu schnell, zu unübersichtlich und zu viel an Aktion war, allerdings zu wenig an "Lösung". Ich fand das Ende für die tolle Handlungsidee einfach zu "wenig gehaltvoll" (so würde man es beim Essen sagen).

Das Buch ist als Thriller ausgeschrieben, teilweise wird es auch als Mystery-Thriller deklariert. Ich bin da inzwischen schon hart im Nehmen, allerdings gab es ein Kapitel und mehrere Stellen, bei denen ich wirklich schockiert war. So ganz für schwache Nerven ist es m.E. nichts. ;-)

Leider weist das Ebook zahlreiche Rechtschreib- und Grammatikfehler auf, auf Grund derer das Leseereignis beeinträchtigt wurde.

Somit vergebe ich 3 von 5 Sternen und bedanke mich beim Luzifer-Verlag, dass ich ein Leseexemplar erhalten durfte.