Rezension

Starker Anfang, schwächelt dann allerdings

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1 -

The Moment I Lost You - Lost-Moments-Reihe, Band 1
von Rebekka Weiler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bei „The moment I lost you“ von Rebekka Weiler hat mich die Leseprobe so begeistert, dass ich das Buch unbedingt lesen musste. Ich fand es spannend, dass Mias bester Freund erstochen wurde und in ihren Armen starb und sie sich dann vier Jahre später langsam in Nathan verliebt, der für dessen Tod verantwortlich ist. Es war für mich sehr komplex und ich wollte wissen, wie die Autorin das miteinander verbunden hat, da man Nathan sicherlich viel Hass entgegenbringen wird.

Der Anfang war auch sehr spannend, da Mia mit dem Tod ihres besten Freundes immer noch zu kämpfen hat und Nathans Auftauchen bringt sie völlig aus dem Konzept. Gerade auch weil er immer ruhig ihr gegenüber ist und ihr sogar versucht zu helfen. Aber ich konnte immer gut verstehen, wieso sie ihn nicht an sich ranlassen will, wieso sie ihm die Schuld gibt, immerhin hatte er das Messer in der Hand und Brant damit erstochen. Dass das also nicht leicht zu überwinden ist, war von Anfang an klar. Aber Nathan hat mir sehr gefallen. Er hat sich nicht verteidigt, sich von ihr anschreien lassen und ihr dennoch immer geholfen, soweit es ihm möglich war. Es hat gut gezeigt, dass er nicht der eiskalte Mörder war, für den ihn viele gehalten haben. Das haben besonders die Kapitel aus seiner Sichtweise bewiesen, denn nicht nur andere haben in ihm das Monster gesehen, sondern auch er, denn er gab sich selbst immer wieder die Schuld an Brants Tod.

So gut mir der Anfang auch gefallen hin, schwächelte das Buch dann doch allmählich immer mehr. An sich war immer nur das Gleiche: Selbstzweifel und Schuldgefühle. Natürlich war mir von Anfang an bewusst, dass das ein großes Thema sein würde, aber es gab an sich nichts Anderes. Außer noch mehr Drama um Mias Bruder. Das wurde noch reingequetscht und fand ich sehr überflüssig. Auch hat mir am Ende dann gefehlt, wie die Familien die Entwicklungen aufnehmen, ob es noch Probleme in der Stadt gab usw. Es wurde dann einfach sehr viel weggelassen, was ich schade fand, gerade weil das Buch sonst sehr ausführlich war. Dann lieber von dem anderen etwas weniger, dafür dann das Ende nicht so sprunghaft und lückenhaft setzen.

Die Charaktere fand ich an sich gut gestaltet, gerade Nathan mochte ich sehr, der mit allem sehr zu kämpfen hatte. Sei es mit seiner selbst auferlegten Schuld, den Hass der Stadtbewohner usw. Aber ich fand es schön, wie er sich immer um Mia gesorgt hat und wie liebevoll er mit seiner Großmutter umgegangen ist. Er war damit mein absoluter Lieblingscharakter, mit seiner Großmutter zusammen, die war einfach sehr süß.

Alles in allem war das Buch zwar gut, konnte mich aber leider nicht so mitreißen, wie ich erhofft hatte, gerade durch den starken Anfang. Damit gebe ich dem Buch dreieinhalb Sterne, runde auf Portalen, die keine halben Sterne haben, allerdings ab.