Rezension

Starker Schreibstil, schwache Prota

Lucindarella
von Nadin Hardwiger

„Lucindarella“ ist natürlich an das Märchen „Cinderella“ angelehnt und hat in den groben Zügen auch viel Ähnlichkeit damit. Eine garstige Mutter, zwei Halbschwestern, die jede Gelegenheit nutzen, um die arme Lucinda zu torpedieren, ein paar teure Riemchensandaletten und der „Prinz“, der zunächst unerreichbar erscheint. Das Setting ist gut gewählt und ich habe mich auf dem luxiriösen Anwesen der Familie auch gleich wohl gefühlt als Leser. Auch die Kammer unter dem Dach hat wieder den Anschein eines Märchens erweckt.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich super. Die Geschichte ist flüssig und durch die Lockerheit der Sprache ist die Story nur so dahingeschmolzen. Auch die witzigen Stellen und Ausdrücke haben mir gut gefallen.

Was mir nicht so gut gefallen hat, ist die Protagonistin selbst. Sie ist zwar sympathisch, das war es dann aber auch schon. Ihre Handlungen sind für mich nicht nachvollziehbar und so ist sie alles andere als authentisch. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass sie eigentlich gerne etwas anderes getan hätte, als die Autorin für sie vorgesehen hatte. Auch die Nebencharaktere waren ein bisschen blass und absolut austauschbar, was ich persönlich sehr schade finde.

Insgesamt eine nette Geschichte, die man auch schnell durchgelesen hat, aber eben sehr kurzweilig und eher was für zwischendurch. Kann man lesen, muss man aber nicht.