Rezension

Süße, kleine Weihnachtsgeschichte

Weihnachten auf Hiddensee -

Weihnachten auf Hiddensee
von Nele Blohm

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:

Silke kennt man ja schon ein bisschen aus den anderen Hiddensee-Büchern von Nele Blohm, aber ich freute mich, dass sie auch eine eigene Geschichte bekommt, noch dazu eine zur Weihnachtszeit.

Bisher wussten wir von Silke allerdings auch nur, dass sie verheiratet ist und einen Sohn hat. Doch jetzt steigt man tiefer in ihr Leben ein und erfährt, dass sie eigentlich gerne wieder als Grundschullehrerin arbeiten würde und sich ziemlich einsam fühlt, so in der Elternzeit und während ihr Mann versucht Karriere zu machen und häufig unterwegs ist. Als Frank schließlich einen neuen Job annehmen möchte, der Silke weiter ins Aus stellt, packt sie ihren Sohn Paul ein und begibt sich zu ihren Freundinnen Caro und Marie auf Hiddensee. Hach, wie freute ich mich auf ein Wiedersehen mit den beiden bzw. mit all den Bewohnern auf der Insel. Da hat es mich auch besonders gefreut, dass sich Silke bei Oma Gertrude einquartiert hat, denn die ist mir in den anderen Büchern besonders ans Herz gewachsen.

Was mir an diesem Buch am meisten gefallen hat: Wir haben einmal eine verheiratete Frau und Mutter und erleben deren Geschichte mit. Die meisten Geschichten enden ja damit, dass die beiden Protagonisten zusammenkommen, aber damit fangen die Probleme ja eigentlich erst an und deshalb war ich begeistert, dass Nele Blohm dieses Mal von Schwierigkeiten in der Ehe in ihrer Geschichte erzählt hat. Damit konnte ich mich auch sehr gut identifizieren und verstand auch Silkes Gedanken und Sorgen. Ich konnte so gut nachvollziehen, dass sie sich in der Elternzeit wie auf dem Abstellgleis fühlte und gerne wieder zurück ins Arbeitsleben wollte. Das bedeutet nicht, dass man sein Kind nicht liebt oder nicht gerne Zeit mit ihm verbringt, aber irgendwann möchte man auch wieder „mehr“, vor allem, wenn man seinen Beruf mag, so wie es bei Silke der Fall ist.

Obwohl natürlich Silkes Geschichte in diesem Buch im Vordergrund steht, geht es auch bei Caro und Marie weiter, was ich sehr schön fand, denn ich mag die Beiden und wollte sehr gerne erfahren, was in deren Leben weiter passiert.

Zwar handelt es sich bei „Weihnachten auf Hiddensee“ nur um eine Kurzgeschichte, aber ich denke, mehr hätte es gar nicht gebraucht, sonst hätte es sicher nur unnötiges Drama gegeben. Trotzdem hätte ich noch Stunden weiterlesen können, so gerne habe ich mich wieder auf Hiddensee bewegt und deren Bewohner begleitet.

Es ist wirklich ein schönes, kleines Büchlein, um sich schon einmal in Weihnachtsstimmung zu versetzen.