Rezension

Süßer und emotionaler Abschluss mit kleinen Mängeln

Kissing one more - Katrin Bongard

Kissing one more
von Katrin Bongard

Bewertet mit 3.5 Sternen

Endlich bekommt Kolja auch eine Perspektive und somit mehr Raum in der Reihe! Emmy und Noah sind herzallerliebst

Inhalt

Emmy und Noah haben endlich zu einander gefunden, doch dafür geht es Julian sehr schlecht. Seine Beziehung zu Juan scheint nicht gut zu laufen und er ist wieder bei seinen Eltern eingezogen, die beharrlich versuchen, ihn von seiner Homosexualität "zu heilen".
Kolja, der eine Affäre mit seinem Prof hat, ist noch immer in Julian verliebt, an den momentan jedoch niemand so richtig rankommt. Doch Emmy gibt ihren Verkupplungsplan noch nicht auf...

 

Meinung

Liebe Katrin, gleiche im Voraus: Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich deine Bücher immer wieder lese und ihnen doch nie fünf Sterne gebe, aber glaub mir: Ich kann es begründen.

An sich habe ich die Lektüre von "Kissing one more" sehr genossen. Die Geschichte dir kurzweilig und locker geschrieben, sodass man sie gut weglesen kann.
Die Themen (unerwiderte Liebe, Beziehungen, die nach der ersten Verliebtheit langsam ernst werden, Auseinandersetzungen mit der Familie) sind alltägliche Probleme junger Erwachsener, weshalb man sich mit den Figuren gut identifizieren kann.
Besonders gut gefallen haben mir in diesem Band allerdings Emmy und Noah, bei denen ich in "Kissing more" noch bemängelt habe, dass die Gefühle zwischen den beiden bei mir nicht wirklich überspringen wollten. In diesem Band dagegen wirkten die beiden auf mich so authentisch und lebendig wie noch nie. Ihre Verliebtheit, ihre ständige Lust auf einander, all das wirkt lebendig und ansteckend und ich fand die beiden einfach nur herzallerliebst und habe jede dieser Szenen genossen.

Auch Fiona und Leo, deren Beziehung ab und an thematisiert wird, haben mir sehr gefallen, denn bei ihnen geht es, da sie schon länger als Emmy und Noah zusammen sind, mittlerweile darum, dass es ernst wird in der Beziehung. Die erste Verliebtheit ist vorbei, der Alltag stellt sich ein und Leo kommt nicht damit klar, dass Fiona mit Studium und Praktikum so viel beschäftigt ist und fasst einen Plan. Doch Fiona war bisher nie der Typ für feste Beziehungen...

Doch mit Kolja enthält das Buch auch einen weiteren interessanten Charakter, über den ich mir schon im letzten Band gewünscht habe mehr zu erfahren. Endlich bekommt man auch mal Einblicke in Koljas Familienleben, seine Vergangenheit, die dunkeln Seiten seines Lebens, die der Emmy und Noah verschwiegen hat. Besonders seine Familie habe ich schon nach wenigen Seiten liebgewonnen.
Problematisch war für mich allerdings, dass ich auch aus dieser Perspektive Koljas Gefühle für Julian absolut nicht nachvollziehen konnte. Er kann ihn kaum bzw. nur oberflächlich kennen, spricht aber die ganze Zeit davon, wie sehr er in ihn verliebt ist. Nie wird erwähnt, was die beiden eigentlich gemeinsam haben und wieso sie angeblich so gut zusammenpassen.

Das ist auch der Grund, wieso ich dem Buch leider nur 4 Sterne geben kann. Emmy und Noah und auch Leo und Fiona haben mir sehr gut gefallen, ich konnte mich mit Ihnen identifizieren und habe die Szenen mit ihnen genossen, doch Kolja, dessen Geschichte einen nicht unwesentlichen Teil des Buches einnimmt, konnte mich nicht immer überzeugen.