Rezension

Super überraschend

Die Gnome - Manuel Timm

Die Gnome
von Manuel Timm

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der junge Gnom Pelwick lebt zusammen mit den anderen Gnomen, tief unter der Erde. In Gängen, Kammern und einer großen Haupthalle führen sie ein friedliches Leben und jeder respektiert den anderen. Pelwick ist ein Gräber und damit für die Vergrößerung der Gänge und Kammern zuständig. Doch viel lieber wäre er ein Entdecker, der sich in unbekannte Abschnitte vorwagt und diese erkundet.

Als eines Tages eine mysteriöse Kammer entdeckt wird, beschließen die Ältesten, die Kammer schließen zu lassen. Doch Pelwick will einmal Mut beweisen und begibt sich in den geheimnisvollen Raum. Noch ahnt er nicht, in was für ein Unglück er sich und die andere Gnome stürzt. Ein Abenteuer auf Leben und Tod beginnt.

 

Um ehrlich zu sein wusste ich gar nicht mehr, warum ich mich auf dieses Buch beworben hatte.

Ich fand das Cover ganz schön und der Klappentext, naja der ging auch. Aber irgendwie war es mir vollkommen entfallen. Aber natürlich wollte ich es dann lesen und ich muss sagen, dass es mir außerordentlich gut gefallen hat.

Das Buch ist ein in sich abgeschlossener Roman, es soll jedoch noch einen weiteren Band geben, der dann aber von anderen Geschehnissen erzählt.

Der Autor hat mich in die Welt der Gnome völlig hineingezogen.

Ich fand es echt toll, wie alles beschrieben wurde. Sehr ausführlich und ich konnte mir immer alles sehr gut vorstellen, auch der Einstieg der Geschichte war total toll.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Pelwick, einem jungen Gnom, der gerne Abenteuer erleben würde.

Aber die Perspektive wechselt auch immer wieder, so hören wir mal aus der Sicht der Ältesten, dann wieder aus der Sicht der Bösen und wieder aus einer anderen Gnomensicht.

So hat man wirklich immer die passenden Eindrücke und erfährt auch, was bei den anderen so los ist.

Die Charaktere finde ich super. Allen voran Pelwick, der am Anfang der Geschichte eher der kleine Gnom ist, der sich im Hintergrund hält. Am Ende der Geschichte aber ist er ein Mann geworden.

Dann Peya, die Freundin von Pelwick, sie ist echt eine quirlige kleine Gnomin, die sehr neugierig ist und Pelwick kann ihr einfach nichts abschlagen. Sie ist eine reife Person und man versteht auch gut wieso sie so handelt, wie sie handelt. In sie konnte ich mich oft sehr gut hineinversetzen.

Und dann wäre da ja auch noch der Böse. Also den fand ich auch echt klasse, wenn er auch manchmal etwas übertrieben hat. Aber man merkte wie er von Seite zu Seite immer fieser und gemeiner wurde, als am Anfang. Auch sowas finde ich wirklich super.

Die Geschichte an sich ist toll. Mit Gnomen habe ich noch gar keine Geschichte gelesen, aber durch diese Story wurde ich der Welt der kleinen Wesen viel näher geführt und ich finde sie einfach nur total toll.

Den Schreibstil des Autors finde ich auch sehr gut. Man versteht alles, es ist sehr flüssig und schnell zu lesen.

Einen Pluspunkt bekommt das Buch, weil es Kampfszenen hatte, die ich mir selbst vorstellen konnte. In vielen Bücher werden die Kampfszenen und Tötungen genau beschrieben, auch hier wusste man genau was passiert, aber an keiner Stelle im Buch habe ich etwas gelesen von wegen, der Arm wurde abgetrennt und sieht so und so aus. Oder sie haben ihm den Rücken aufgeschlitzt, das sah so und so aus.

Man kann sich selbst überlegen, möchte man es sich nun blutig vorstellen oder ist der Arm einfach ab. Ich finde, dass es mal erfrischend anders ist, wenn ich die abgetrennten Gliedmaßen nicht bis ins kleinste Detail beschrieben bekomme, sondern mir selbst überlegen kann wie viel ich sozusagen sehen möchte und wie viel nicht.

So ist das ganze zwar trotzdem brutal aber wesentlich leichter zu lesen.

Ich wurde auch immer wieder überrascht mit Ereignissen die ich so nicht erwartet hatte. Manches konnte man sich zwar denken, aber vieles auch nicht und so war ich dann noch überraschter.

Am Ende hätte ich mir noch die eine oder andere Erklärung zu ein paar Situationen gewünscht, aber das kommt vielleicht im zweiten Teil.

Zum Schluss muss ich noch sagen, dass der Autor bei der Leserunde dabei war und wirklich sehr sehr freundlich und nett war. Er hat die Vorschläge und Tipps dankend angenommen und sich wirklich über jeden neuen Kommentar gefreut. Ich finde das sollte man auch mal erwähnen weil es nicht immer selbstverständlich ist.

So hat das lesen aber gleich noch mehr Spaß gemacht.

Was ich auch noch loswerden wollte. Das Buch an sich, also Cover wie es beschaffen ist und alles finde ich auch super. Ich habe keine Leserille im Buch, was ich immer schwierig finde, ich versuche wirklich sehr darauf zu achten aber leider muss ich immer wieder feststellen das sich doch eine kleine Rille eingeschlichen hat, dann bin ich immer sehr sauer, aber bei diesem Buch war das nicht der Fall. Also auch dafür nochmal ein Lob.

Das Buch bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen. Ich muss leider einen halben Punkt abziehen weil ich mir an manchen Stellen doch gedacht habe, hmm irgendwas fehlt dir hier. Ich kann aber bis jetzt noch immer nicht sagen, was genau. Das war aber wirklich nur an ein paar wenigen Stellen der Fall. Für mich ist das Buch wirklich empfehlenswert.