Rezension

Tatsächlich ein Superheld? Ein bisschen schon!

Nenn mich einfach Superheld - Alina Bronsky

Nenn mich einfach Superheld
von Alina Bronsky

Als ich das Buch entdeckt hatte, war ich sofort neugierig auf die Geschichte. Bücher über Leute, die irgendwie anders sind als andere mag ich allgemein sehr gern und so war ich sehr gespannt, als ich das Buch in einer Leserunde gewinnen konnte.

Gleich zu Beginn ist mir der Schreibstil der Autorin sofort positiv aufgefallen. Unglaublich ironisch und eine Menge Sarkasmus, was manche vielleicht nicht mögen, ich aber schon und vor allem perfekt zu diesem Roman gepasst hat. Denn schließlich wird die Geschichte von Marek erzählt, der ein ganz normaler Junge gewesen war bis ihm ein Kampfhund das Gesicht zerbissen hat. Seit dem Vorfall geht Marek nicht mehr in die Schule und überhaupt nur selten raus. Verständlicherweise, denn man kann es selbst nicht leugnen, dass man, wenn einem unterwegs so jemand begegnen würde, man natürlich erstmal hinschaut und gerade diese Blicke möchte Marek vermeiden.

Schließlich reicht es aber seiner Mutter und diese meldet ihn in einer Art Selbsthilfegruppe an. Nicht gerade begeistert geht Marek hin und trifft dort auf allerlei verschiedene Teenager, die alle irgendwie körperlich versehrt sind und die mir alle auf merkwürdige Art und Weise sympathisch waren.

Marek allerdings kann mit seinen ganzen neuen Bekanntschaften nicht so besonders viel anfangen zu Beginn, aber irgendwann kommt dann der "Guru", der äußerst exzentrische Gruppenleiter, auf die Idee, dass sie doch alle zusammen wegfahren sollten, um die Möglichkeit zu haben sich besser kennenzulernen.

Diese Woche, die die Jugendlichen zusammen verbringen, hat mir im gesamten Buch am besten gefallen, da sie sich tatsächlich alle besser verstehen und man außerdem als Leser noch mehr Details über die Lebensgeschichten erfährt.

Was dann aber genau passiert, will ich gar nicht spoilern, aber jedenfalls muss Marek wieder zurück nach Hause. Und ab da wird die ganze Geschichte irgendwie noch seltsamer als es ohnehin schon ist! Es gibt jede Menge Aktionen von Mareks Seite, die ich alle mehr als unnötig und unlogisch fand und außerdem erfährt man ein paar Anspielungen über den Gruppenleiter, deren Sinn ich auch irgendwie nicht so recht verstanden habe.

Vielleicht wären ein paar mehr Seiten nicht schlecht gewesen, ich weiß es nicht, jedenfalls wirkte das Ende irgendwie knapp und man stand vor jede Menge unbeantworteter Fragen.

Abschließend kann ich sagen, dass mir "Nenn mich einfach Superheld" insgesamt ganz gut gefallen hat. Der Protagonist war zwar schwierig, aber wer wäre das in solch einer Situation nicht? Das Ende allerdings und die vielen offenen Fragen, deren fehlende Antworten lassen den Roman leider irgendwie unfertig wirken, haben mir nicht so gefallen, weshalb ich also 3,5 von 5 Sternen gebe, hier auf 4 aufgerundet!

Kommentare

Britta Röder kommentierte am 15. März 2014 um 19:03

Habe von ihr bereits Scherbenpark gelesen und das fand ich auch richtig gut.