Rezension

teilweise recht verwirrend.....

30 Sekunden zu spät - Kaja Bergmann

30 Sekunden zu spät
von Kaja Bergmann

Bewertet mit 3 Sternen

Kurzbeschreibung
„Der 12. September 2015. Ich weiß, dass ich gerade im Seniorenheim stehe. Ich weiß, dass ich meinen Opa besuche. Ich weiß, wer ich bin. Nepomuk. Ich bin Nepomuk. Mein Opa weiß es nicht.
Meine Freundin holt mich ab, Miranda. Wir packen unsere Sachen und fahren los, Richtung Nordsee. Einfach so, von einem Moment auf den anderen, ganz spontan. Ich hasse Spontanität!
Wir kommen in Büsum an, mein Kopf tut weh, immer öfter, immer stärker. Miranda fühlt sich verfolgt, immer öfter, immer stärker. Doch ich nehme sie nicht ernst, bin abgelenkt, suche etwas. Etwas. Etwas stimmt nicht, etwas ist seltsam – was läuft hier falsch? Ich weiß es nicht.
Und dann … Tod. Zu spät. Nur ein wenig, nur 30 Sekunden. Nur 30 Sekunden früher, dann wäre … Vielleicht wäre dann alles anders.“
Meinung
„30 Sekunden zu spät“ ist ein All-Age-Roman, also für jedes Alter geeignet. Das tolle Cover und der interessante Klappentext machten mich aufmerksam auf dieses Buch. Es hat nur 176 Seiten und somit für mich ein kleines Schmankerl für Zwischendurch.
Das Buch wurde in zwei Teile eingeteilt. Jeder Teil wird aus einer anderen Sichtweise und in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte hatte einen doppelsinnigen Text und je nach Auslegung zwei verschiedene Ausgangsweisen. Die Zeitangaben waren bei beiden gleich, die Verhaltensweisen von Nepomuk und Miranda jedoch jeweils verschieden. Auch haben sie beide einen anderen Ausgang, welcher entscheidend für das Morgen ist.
Spannung war etwas gegeben, aber eher gemäß im Romanstil….nicht das Fesselnde, bei dem man das Buch nicht mehr weglegen kann. Ansonsten musste ich wirklich Seite für Seite gespannt mitdenken, sonst hätte ich den roten Faden verloren. Zum Glück hatte das Buch ja nicht so viele Seiten, bei mehr hätte ich wahrscheinlich abgebrochen.
Die Charaktere waren gut, mir persönlich aber nicht sehr sympathisch. Ich erfuhr relativ wenig über sie selbst und somit konnte nichts aufgebaut werden. Die Umgebungsbeschreibungen dagegen waren ziemlich gut, ich konnte mir alles bildlich vorstellen.
Das Ende hat mir nicht so gefallen und ließ mich mit einem schalen Gefühl und Verwirrtheit zurück. Was war nun wirklich passiert und vor allem, war es real? Keine Ahnung, ich denke, das müsst ihr selber herausfinden. Im Großen und Ganzen hat mich dieser Thriller (ich würde ihn allerdings nicht als Thriller einordnen, eher als ….ja was eigentlich?) zwei Stunden gut unterhalten.
Der Schreibstil war flüssig und leicht. Ich hatte das Buch in 2 Stunden durch. Die Kapitel war kurz und jeweils mit Uhrzeit und Datum gekennzeichnet. Die Schriftgröße war ok.
Fazit
„30 Sekunden zu spät“ war für mich ein kurzweiliges Lesevergnügen, bei dem ich angestrengt mitdenken musste, sonst hätte nur Verwirrtheit geherrscht. Die Charaktere waren ok, die Idee relativ gut. Dennoch konnte mich dieses Werk nicht richtig überzeugen. Ich vergebe gutgemeinte 3 von 5  Sternen und eine bedingte Leseempfehlung.