Rezension

Thiebecks zweiter Fall ist ein wahrer Pageturner!

Killerverse - Ben Bauhaus

Killerverse
von Ben Bauhaus

Bewertet mit 5 Sternen

Die LKA-Beamtin Henni Herzog verfolgt mit großem Interesse den Fall, in dem ihre Kollegen gerade ermitteln. Diese sind offensichtlichh auf der Suche nach einem Serienmörder, der seinen Opfern zunächst die Hände mit Sekundenkleber fixiert und anschließend Augen, Nase und Mund mit dem Kleber einreibt, sodass sie qualvoll ersticken. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass die Verbindung zwischen den Opfern in einer gemeinsamen Irland-Reise liegt. Auch Hennis Schwester hat damals an der Reise teilgenommen und nun macht Henni sich große Sorgen, dass ihre Schwester auch auf der Liste des Killers stehen könnte. Da sie keinen Einblick in die Ermittlungsakten bekommt, bittet sie den ehemaligen Kommissar Johannes Thiebeck um Hilfe....

Nach "Bullet Schach" ist "Killerverse" der zweite Band der Johnny-Thiebeck-Reihe. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen ist. Allerdings ist das bei dieser Reihe nicht zu empfehlen, da es einige Rückblicke in die Ereignisse des ersten Teils gibt, die entscheidende Details verraten. Falls man also vorhat, den ersten Band nach der Lektüre des zweiten Teils zu lesen, könnte es sein, dass man sich die Spannung verdirbt. Deshalb ist es bei dieser Reihe wirklich ratsam, wie bei jeder anderen Bücherserie ja eigentlich auch, die Reihenfolge einzuhalten.

Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Johnny Thiebeck, erzählt. Man schlüpft also quasi in seine Haut und erlebt alles aus seiner Perspektive. Zunächst ist es nicht ganz einfach, sich in der Haut von Thiebeck wohlzufühlen, da er schon ein ziemlich cooler Typ ist, der gerne mal den harten Macker raushängen lässt. Gerade in der Ich-Perspektive ist das ja nicht jedermanns Sache. Doch sobald man ein wenig hinter die harte Fassade geschaut hat und feststellt, dass er ja eigentlich doch ganz nett ist, erliegt man nicht nur dem ganz speziellen Charme Thiebecks, sondern auch dem Bann der Handlung.

Denn der Fall ist kniffelig und lädt zum Mitraten ein. Da die Spannung kontinuierlich steigt und überraschende Wendungen dafür sorgen, dass man die eigenen Ermittlungen einige Male über den Haufen werfen und neu ansetzen muss, fällt es schwer, sich dem Sog der Handlung zu entziehen. Man mag einfach nicht aufhören zu lesen, bis man die Hintergründe und den Täter kennt.

Dieser Fall war mein erster aus der Thiebeck-Reihe, er wird aber mit Sicherheit nicht mein letzter gewesen sein. Obwohl ich am Anfang einige Schwierigkeiten hatte, mich in Thiebecks Haut wohlzufühlen, legte sich das recht schnell. Denn Thiebeck ist ein spezieller Charakter, dem es aber mühelos gelungen ist, mich nach kurzer Zeit um den kleinen Finger zu wickeln. Haupt- und Nebenhandlungen waren durchgehend interessant und die Spannungskurve stieg im Verlauf der Handlung steil nach oben. Die Auflösung konnte mich voll und ganz erzeugen und deshalb hat Thiebeck einen neuen Fan gewonnen. Den ersten Fall werde ich aber nicht nachholen, da ich mittlerweile zu viele Details aus den Ermittlungen kenne, doch die folgenden Bände werde ich mit Spannung verfolgen. Ich vergebe deshalb begeisterte fünf Bewertungssterne und eine ganz klare Leseempfehlung für Thriller-Fans!