Rezension

Hochspannung von Anfang bis Ende - Gänsehautfeeling inklusive

Killerverse - Ben Bauhaus

Killerverse
von Ben Bauhaus

Killerverse von Ben Bauhaus
Klappentext:

Die Presse nennt ihn Gluezifer. Ich nenne ihn krank.

Vor gut zwei Wochen fand ein Mann namens Seamus Mulholland auf bestialische Weise den Tod, in Irland, ganz in der Nähe von Dublin. Angeblich hat der Mörder Mulholland aus dem Bett geklingelt und schnell überwältig. Dann klebt er ihm die Handflächen mit Sekundenkleber zusammen, anschließend die Augen und den Mund und ganz zum Schluss die Nase. Mulholland ist erbärmlich erstickt.

Schwer zu glauben? Das dachte ich auch. Doch jetzt hat der Mörder wieder auf die gleiche Weise zugeschlagen. In meiner Nachbarschaft....

Packender Berlin-Thriller.

Meine Meinung:

"Killerverse" der zweite Band der Thriller-Reihe um Ex Kommissar Thiebeck ist endlich da und ich war sehr gespannt ob er mich genauso fesseln würde können wie Band eins. Einen Pluspunkt gab es gleich mal für das tolle Cover welches nicht nur gut zu Band eins  passt sondern auch Erkennungswert hat.

Tja, was soll ich sagen - meine Erwartungen wurden sogar übertroffen, der zweite Band hat mir sogar noch einen Tick besser gefallen wie Band eins. Ich hab angefangen zu lesen und alles andere um mich rum vergessen. Ich hatte nur noch Augen für das Buch und konnte mich kaum davon lösen, es klebte buchstäblich an mir.

Thiebeck war mir gleich wieder sympathisch, seine Art den Fall zu lösen hat mir wieder unheimlich gut gefallen. Wie auch beim letzten Mal fühlte ich mich ihm ganz nah, ich konnte seine Gedankengänge verstehen und nachvollziehen. Dieses Mal war er nicht direkt von dem Fall betroffen, aber als ihn eine neue Kollegin seiner Ex-Kollegen um Hilfe bat musste er sich nicht lange bitten lassen. Jemand braucht Hilfe und er springt ein, so auch bei seinem Boxkollegen Uli der etwas naiv war und sich somit in die Nesseln setzte. Das ist Thiebeck, ein Ex-Kommissar mit Ecken und Kanten, sympathisch, hilfsbereit, jemand der über sich selbst lachen kann aber dem man auch anmerkt wenn es mal nicht so läuft wie er es gerne hätte. Dann nämlich kann er auch Gefühle zeigen. Sein Motto "legal, illegal - alles egal" Hauptsache das Ergebnis stimmt und das war meist der Fall, er war seinen Ex-Kollegen immer einen Schritt voraus und lieferte Ergebnisse wo die anderen immer noch nach der Nadel im Heuhaufen suchten.

"Harte Schale, weicher Kern" so kann man Thiebeck wohl am besten beschreiben und der weiche Kern kam immer dann zum Vorschein wenn jemand seine Hilfe brauchte oder aber bei Leuten die er gerne hatte. So zum Beispiel ging er mit seiner Ex-Kollegin Jana eher liebevoll um, die Psychologin durfte ihm Sachen sagen die er sich von keinem anderen angehört hätte, bei seiner Freundin Tamina offenbarte er Gefühle die man ihm so gar nicht zugetraut hätte. Brauchte jemand Hilfe war er zu Stelle. Der harte Kern kam immer dann raus wenn der neue Kollege von seiner alten Partnerin ins Blickfeld rückte oder aber wenn jemand aus seinem direkten Umfeld ungerecht behandelt wird.

Das ehemalige Team um Thiebeck gefiel mir auch wieder gut und Dentsch hat bei mir Pluspunkte gesammelt weil er Thiebeck auf seine Art und Weise Anerkennung zollte. Besonders gefallen haben mir dieses Mal auch die neu dazugekommen Charaktere, ganz vorne Henni die neu im Team von Jana und Co ist. Sie war mir gleich sympathisch und Thiebeck wohl auch sonst hätte er ihr nicht geholfen. Aber auch Lankraz, Hennis WG-Mitbewohner, hat mir gleich auf Anhieb gefallen. Es gab viele Charaktere, alle in allem ob gut oder böse, sie passten einfach in die Handlung rein und auch die bösen Buben hatten irgendwo etwas Gutes in sich.

Die Story selbst hatte wieder Hand und Fuß. Das Buch fesselte mich von der ersten Seite an und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Der Spannungsbogen war von Anfang bis Ende vorhanden, es gab wieder unheimliche viele, unerwartete Wendungen. Dazu dann der Nebenstrang mit Boxkollege Uli der Anfangs so was von naiv war das ich, mit Thiebeck,  Tränen gelacht habe. Die Mischung war wirklich genial und selten hab ich einen Thriller gelesen der mir auf der einen Seite ein Gänsehautfeeling bescherte mich andererseits aber auch zum Schmunzeln bringen konnte. Man konnte sich wieder unheimlich gut in Thiebeck reinversetzen, man fühlte mit ihm und konnte seine Schritte nachvollziehen. Er zeigte auch hier wieder viel Gefühl und das macht ihn einfach einzigartig.

Ich fühlte mich Thiebeck immer ganz nah was zum einen daran lag das die Story in Ich-Form geschrieben wurde, aber auch daran das die jeweiligen Örtlichkeiten detailliert geschildert wurden. Thiebeck reist nach Irland und ich hatte das Gefühl ich wäre mit dabei, ich konnte alles mit eigenen Augen sehen und mir immer ein genaues Bild von der jeweiligen Situation machen.

Ben Bauhaus hat aber auch an all diejenigen gedacht die den ersten Band nicht gelesen haben. Er versorgt diese mit den nötigen Informationen um dem Buch folgen zu können. Für mich war es dann eher eine Auffrischung der Ereignisse zum ersten Band, in keinster Weise fühlte ich mich gelangweilt.

Mein Fazit:

Für mich war Killerverse einer der besten Thriller überhaupt. Ein Buch das mehr wie 5 Sterne verdient hätte. Keine Frage das ich für dieses geniale Buch eine absolute Leseempfehlung ausspreche.

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe und kann jedem der dieses Buch lesen möchte nur empfehlen mit Band eins zu beginnen. Nicht etwa weil ich denke man könnte ohne Band eins dem Buch nicht folgen sondern eher deshalb weil man sich diesen Lesegenuss von Anfang bis Ende gönnen sollte.