Rezension

Thies und sein 11. Fall

Schnappt Scholle -

Schnappt Scholle
von Krischan Koch

Bewertet mit 5 Sternen

Die Feierlichkeiten zum 10jährigen Dienstjubiläum von Theis Detlefsen sind vorüber und wer denkt, dass Thies sich jetzt zur Ruhe setzt, der irrt. Dafür sorgt schon sein Ziehvater Krischan Koch, dass sein Lieblingsermittler nicht vorzeitig in Ruhestand geht. Mit „Schnappt Scholle“ hat der Autor nun den elften Fall für das Krimiteam Thies & Nicole, der im März im Dtv – Verlag erschienen ist, vorgelegt. Jedes Mal, wenn ich den aktuellen Küstenkrimi beendet habe, warte ich schon sehnsüchtig auf den nächsten. Ich kann und will einfach nicht genug von Fredenbüll und seinen Bewohner bekommen. Endlich geht die Mörderjagd weiter.

Wer den einen oder anderen Küstenkrimi von Krischan Koch schon einmal gelesen hat, kennt den flüssigen und leichten Schreibstil und weiß diesen zu schätzen. Kaum hatte ich die ersten Sätze gelesen, so war dies wie eine Art nach Hause kommen. Im Stammimbiss „Hidden Kist“ von Antje trifft man auf alte Bekannte, aber auch neue Gäste sind herzlich willkommen. Selbst kleine und große tierische Besucher dürfen sich hier wohlfühlen. Nach der missglückten Fahrt nach Paris, die mit einem Mord im Nord-Ostsee-Express endete, ist etwas Ruhe in Fredenbüll eingekehrt. Für Polizeihauptkommissar Thies ist dies überhaupt nichts. Er langweilt sich und sehnt sich nach einem Mordfall. Kaum gedacht und schon wird ein Toter im Sperrmüllwagen gefunden. Aber wer soll das sein? Die ersten Spekulationen tauchen auf, denn zur gleichen Zeit wird ein Bäcker vermisst. Soll dies der Tote sein? Der Fall ist genau nach Thies und Nicoles Geschmack und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Etwa zur gleichen Zeit wird der Ganove Hans-Peter Scholz, den alle nur Scholle nennen“, aus der Haft entlassen. Anstatt sich zur Ruhe zu setzen, plant er noch einen großen Coup. Er will die Bank in Schlütthörn, einem Nachbarort von Fredebbüll, überfallen. Aber nicht klassisch, wie man jetzt vermutet würde. Er will von einer Bäckerei einen Tunnel bis zur Bank graben, um in den Tresorraum zu gelangen. Ob ihm das gelingen wird, bleibt abzuwarten. Eines kann ich jetzt schon verraten: ohne Hindernisse läuft der Coup nicht ab! 

Erneut hat es Krischan Koch geschafft, einen mehr als undurchsichtigen Mordfall zu kreieren. Mit zahlreichen Wendungen legt er Spuren, die zwar zu diversen Tatverdächtigen führen, aber der eigentliche Täter bleibt bis zum Schluss unentdeckt. Genau sowas liebe ich, wenn der Krimi erst auf den letzten Seiten aufgeklärt wird. Aber dies ist nur ein Punkt, warum ich diese Küstenkrimis so genial finde. Sie sind nicht nur spannungsgeladen und unterhaltsam, nein, ihr unverwechselbarer Humor macht sie so einzigartig. Der eingestreute Witz ist so herrlich erfrischend und unschlagbar komisch. Jedes Mal amüsiere ich mich köstlich.

 

Wer beim Lesen den einen oder anderen kleinen Appetit auf die Köstlichkeiten, die im Buch erwähnt werden, bekommen haben sollte, der findet am Ende dieses Krimis die entsprechenden Rezepte. Viel Spaß beim Nachbacken und Genießen!

Schade, dass die 303 Seiten immer so fix ausgelesen sind. Aber nach dem Krimi ist bekanntlich vor dem Krimi und so warte ich heute schon sehnsüchtig auf den 12 Fall.

Ich kann diese Krimireihe nur weiterempfehlen. Einfach brillant und lesenswert! 

5 von 5 Sternen (alles andere wäre eine Beleidigung für den Autor)