Rezension

Thriller mit subtiler Spannung

Nebelschrei - Sam Baker

Nebelschrei
von Sam Baker

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:
Nach außen ist Helen eine starke Frau. Niemand ahnt, dass ihr die Erinnerungen an die Hölle, die sie erlebt hat, täglich den Atem rauben. Und dass sie nur knapp dem Tod entkommen ist. Das fast verfallene Anwesen in einer abgelegenen Gegend in Nordengland scheint das perfekte Versteck zu sein. Doch die Dorfbewohner kommen ihr näher, als ihr lieb ist. Denn niemand darf wissen, wo sie ist – vor allem nicht der Mensch, dem sie am meisten vertraut hat … 
(Kurzbeschreibung gem. Diana Verlag)

Leseprobe

Die Autorin:
Sam Baker wurde im südenglischen Hampshire geboren und studierte Politik in Birmingham. Sie arbeitete als Journalistin für namhafte Zeitschriften und war viele Jahre Chefredakteurin des Lifestyle-Magazins Red. Mit ihrem Mann lebt sie heute in Winchester.
(Quelle: Diana Verlag)

Meine Meinung:
Der Klappentext verspricht eine spannende Story, doch auf die muss der Leser eine Weile warten.
Das Buch gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil lernen wir erst mal die Protagonisten kennen.
Da ist Gil, ein Journalist, der gerade in den Ruhestand gegangen ist und mit seiner neuen Situation noch nicht so richtig klar kommt. Er weiß mit seiner vielen Freizeit noch nichts anzufangen, da er bisher nur für seinen Beruf gelebt und fast keine sozialen Kontakte hat. Das kleine Dorf, in dem er lebt, bietet außer einem Pub und viel Klatsch und Tratsch auch kaum Abwechslung.
Und genau am Rand von diesem kleinen Dorf mietet Helen ein altes, renovierungsbedürftiges Haus, in das sie sich zurückzieht.
Ich habe deutlich gespürt, dass Helen große Angst hat, gefunden zu werden und vor irgendetwas auf der Flucht ist. Und so habe ich den Brand in einer Pariser Wohnung, der im Prolog beschrieben wird, schnell mit Helen in Verbindung gebracht.
Ein bisschen habe ich auch mit Helen gelitten, denn außer mit ihrer Angst kämpft sie noch mit einer schweren Migräne, die sie oft „überfällt“ und offenbar auch mit einem noch nicht verarbeiteten Trauma.
Unterschwellig habe ich eine gewisse Spannung verspürt und eigentlich ständig darauf gewartet, dass etwas passiert. Aber das war im ersten Teil noch nicht der Fall, so dass dieser sich letztendlich etwas zäh dahin zog.

Erst als Helen und Gil aufeinander treffen und sich langsam kennenlernen, nimmt die Story etwas Fahrt auf. Gils journalistische Neugier wird geweckt und er beginnt mit Recherchen über Helen. Nachdem Helen etwas Vertrauen gefasst hat, erzählt sie Gil nach und nach ihre Geschichte.
Was ich da zu lesen bekam hat mich dann sehr gefesselt aber auch erschüttert.
Helens Arbeit als Fotografin in Kriegsgebieten aber auch ihre Ehe mit dem Journalisten Art Huntingdon, der als Kriegsberichterstatter arbeitete, haben Helen traumatisiert.
Je mehr Details und Fakten bekannt wurden desto klarer wurde mir, wohin das Ganze führen würde.
Im dritten Teil erleben wir dann noch einen Showdown der es in sich hat.

„Nebelschrei“ ist für mich ein Thriller mit einiger subtiler Spannung, der anfangs etwas zäh war aber später einen Sog entwickelt und im letzten Teil noch viel Spannung zu bieten hat.
Der angenehme klare und teilweise fast sachliche Schreibstil macht das Lesen leicht. Die psychologischen Elemente und eine facettenreiche Protagonistin runden die interessante Geschichte ab!

Fazit: 4 von 5 Sternen
 

© Fanti2412