Rezension

Tolle Grundidee und überraschende Wendungen

Frostkuss - Jennifer Estep

Frostkuss
von Jennifer Estep

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Nach dem Unfalltod ihrer Mutter kommt Gwen an die Mythos Academy und sie fühlt sich wie in einer anderen Welt. Denn an der Mythos tummeln sich alle Arten von mythologischen Kriegern: von Walküren, über Römer und Amazonen bis hin zu Spartanern. Gwen fühlt sich völlig fehl am Platz, denn schließlich ist sie nur eine Gypsy, die über Berührungsmagie verfügt, und keine Kämpferin. Außerdem sind die ganzen Geschichten über Götter, Helden und Champions doch nichts weiter als Geschichten. Oder?

Meinung: Frostkuss ist der Auftakt zur Reihe Mythos Academy von Jennifer Estep.
Der Einstieg in die Geschichte ist eher ungewöhnlich, denn zu diesem Zeitpunk ist Gwen schon seit etwa 2 Monaten an der Mythos. Es ist ihr noch nicht gelungen sich richtig einzuleben, denn die Trauer um ihre Mutter sitzt tief. Außerdem ist auch ihre Gabe an der Schule einzigartig und sie fühlt sich zu niemandem zugehörig. Ab und zu ist Gwen für meinen Geschmack ein bisschen zu viel in Selbstmitleid versunken, aber im Großen und Ganzen ist sie eine recht sympahtische Protagonisten mit einer spitzen Zunge, die sich immer irgendwie zu helfen weiß. Ihre Gabe ist sehr durchdacht und nachvollziehbar dargestellt.
Auch die Nebencharaktere sind sehr interessant und glaubhaft konstruiert. Am besten gefällt mir bisher Daphne, in der mehr steckt, als man zu Anfang meint. Und natürlich gibt es auch noch einen gutaussehenden, abweisenden Jungen aber er wartet noch auf seinen großen Moment, auch wenn er hier schon eine durchaus wichtige Rolle spielt.
Die Grundidee hinter der Geschichte finde ich großartig, auch wenn natürlich einige Klischees bedient werden. Ich mag es, dass sich nicht nur auf eine Mythologie beschränkt wird, sondern das alle gleichermaßen vertreten sind, ob es sich nun die Griechen, die Wikinger oder die amerikanischen Ureinwohner handelt. Außerdem kann das Buch mit einigen wirklich überraschenden Wendungen punkten. Die Liebesgeschichte steht in diesem Teil noch eher am Rand, aber ich denke, wir haben da noch einiges zu erwarten. Das Ende lässt genug Fragen offen um Lust auf Band 2 zu machen, ist aber kein Cliffhanger.
Der Schreibstil ist schön frisch und modern aber nicht albern.
Das Format des Buches grenzt allerdings fast schon an Frechheit, denn aus dem ganzen unbedruckten Papier hätte man locker noch ein zweites machen können. Normalerweise stört mich sowas ja nicht so, aber hier ist es wirklich extrem.

Fazit: Gelungener Auftakt mit einer ungewöhnlichen Grundidee und überraschenden Wendungen. Macht Lust auf Band 2.