Rezension

toller Einstieg, spannende Ermittlungen

Mörderisches Wiedersehen - Olivia Meltz

Mörderisches Wiedersehen
von Olivia Meltz

Bewertet mit 4 Sternen

Leah DeMarco und Louis Schneider haben ein gemeinsames Detektivbüro in Heidelberg. Die beiden waren verheiratet und bei der Polizei tätig, bevor sie sich selbstständig machten. Ihre Detektei läuft ganz gut, auch wenn Leah von den vielen betrogenen Ehen, die sie zu entlarven haben, etwas genervt ist. Aber sie bekommt den spektakulären Fall, den sie sich wünscht. Eine Frau kommt zu ihnen und berichtet, dass ihr Ehemann, Maik, verschwunden ist. Ein Tuch mit Chloroform deutet auf eine Entführung hin. Kurz danach verschwinden weitere Männer. Leah und Louis machen sich auf die Suche nach Maik, den Zusammenhängen zwischen den Fällen und einem 25 Jahre zurückliegenden Verbrechen.

Der Text ist sehr leicht und flüssig geschrieben. Einzig die vielen Personenwechsel verwirren zunächst ein wenig, man findet sich aber schnell hinein und erkennt den Zusammenhang zwischen den eingeführten Personen.
Die Handlung ist überwiegend spannend und am Ende sogar überraschend. Dabei ist es allerdings schade, dass im Buch eine Handlung angedeutet wird, die leider nicht mehr aufgegriffen wird – möglicherweise erst der Ermittlungsfall für den Folgeband.
Hin und wieder gibt es auch Verweise auf die Vergangenheit und eine wiedergefundene Schwester, die sich nur schwer einordnen lassen, wenn man das Buch dazu nicht kennt.

Leah und Louis sind als Ermittlerpaar durchaus interessant. Sie ergänzen sich gut, was besonders im Kontrast zu dem beteiligten Polizistenteam deutlich wird.
Allerdings werde ich mit beiden nicht so recht warm. Leah beschwert sich, dass sie so oft Aufträge annehmen müssen, wo Ehepartner des Betrugs entlarvt werden, dabei hat sie selbst eine Affäre mit einer verheirateten Person, die sie verschweigen muss. Auch Louis verhält sich nicht viel besser. Er arbeitet in seinen Dates darauf hin, die Frau ins Bett zu bekommen – was spätestens beim dritten Date passieren sollte. Zwischendurch hat er mal einen sentimentalen Augenblick, wo er die Frauenjagd leid ist.

Insgesamt hat das Lesen des Buches Spaß gemacht. Es ist mit 280 Seiten recht kurz, sodass man es schnell lesen kann. Schade ist, dass nicht einige Seiten mehr verwendet wurden, um ein klein wenig mehr zur verschwundenen Schwester zu erzählen – hierfür muss man wohl des erste Buch des Ermittlerpaares lesen. Es gibt einige kleinere Abschnitte, die die Handlung nicht voran bringen, bzw. mit dem Geschehen eigentlich gar nichts zu tun haben. Ansonsten ist der Fall aber durchaus spannend. Der Leser wird durch den mysteriösen Prolog sofort angesprochen und kann von Beginn an miträtseln.