Rezension

Tolles Buch, aber das Ende war nicht so toll

Unland - Antje Wagner

Unland
von Antje Wagner

Äußeres Erscheinungsbild:
Ich mag die schlichte Aufmachung des Covers in Schwarz/Weiß und den Farbtupfer den das Pinke mit sich bringt.
Ich hätte den Textauszug nicht wirklich gebraucht, das wirkt ein bisschen überladen.
Der Titel ist knackig und trifft es auf den Punkt.

Eigene Meinung:
Die Idee fand ich schon mit dem Lesen des Klappentextes sehr ansprechend und ich habe mich sofort gefragt, was das wohl so vor sich geht. Bis zum letzten Abschnitt tappte ich zwar im Dunklen bezüglich des Unlandes, doch die ganze Zeit wurde die Idee von Spannung und Vorfreude umgeben.

Die Handlung geht bis zu den letzten 100 Seiten sehr ruhig vonstatten und Eulenruh wird sehr schön ausführlich beschrieben. Es kommt so etwas wie Heimatgefühlt rüber und ich habe mich dort bei dem bunten Haufen gleich wohl gefühlt. Zwischendrin passiert dann kurzzeitig immer mal etwas, dass ein bisschen kryptisch und merkwürdig und auch spannend ist, aber die meiste Zeit ist ein ruhigeres Buch, dass aber dennoch vor einem recht dunklen Rahmen stattfindet und teilweise recht ernste Hintergründe hat.
Es dauert eine ganze Weil bis zur Auflösung des großen Fragezeichens und bis dahin sind Fragen über Fragen bei mir aufgekommen. Die Autorin verknüpft gekonnt Geschehnisse und Vorkomnisse und lässt den Leser in einem dauerhaften Zustand der Ratlosigkeit.

In den Schreibstil musste ich erstmal reinkommen, denn er ist doch sehr ausführlich und Gebenheiten und Orte werden sehr detailreich geschildert. Dennoch hat mir bereits der erste Abschnitt viel Freude bereitet und erste Spannungsaufwallungen sind aufgekommen. Die Schreibe passt einfach sehr gut in den Rahmen der Geschichte.

Die Charaktere sind alle sehr verschieden, aber jedes Eulenruhmitglied ist auf seine eigene Art sehr liebenswert. Franka ist doch recht anders als die meisten Protagonistinnen, aber ihre jugenhafte Tomboy Art fand ich sehr erfrischend in dem Pool an ähnlichen Hauptfiguren.
 Die Geschichten der Eulenkinder sind natürlich alle sehr schrecklich und traurig und so sehr ich mit den Kleinen leide, so sehr habe ich auch die Großen ins Herz geschlossen. Sie sind alle einfach sehr liebenswert und ich denke, sie fühlen sich alle sehr wohl.

Wow was für ein Ende. Bis zum Ende hatte ich keine Ahnung, womit wir es eigentlich zu tun haben und umso erstaunter war ich dann als doch noch Mysteryelemente hinzukamen. Die Verknüpfung von so vielen kleinen Elementen ist ziemlich genial gemacht. Man lernt immer ein bisschen Mehr, bis es dann zum großen Knall am Ende kommt.
Es ist auf alle Fälle ein Buch, das zum Nachdenken und Überlegen und Reflektieren anregt. Jedoch war mit persönlich das Ende ein bisschen zu offen. Ich kann verstehen warum dieses Ende so gewäht wurden ist, ich hätte jedoch noch gerne ein paar Fitzelchen mehr erfahren. Ich bin einfach der Typ Leser, der alles erfahren möchte. Ich spinne mir nicht gerne selbst was zusammen, sondern lasse mich von vorne bis hinten entführen.

Fazit:
Alles in allem ein kleines verwirrendes Psychospiel, das mir doch ziemlich gut gefallen hat.
Der Schreibstil passt einfach wunderbar zu der düsteren Stimmung und ich wurde einfach nur in das Buch eingesaugt.
Einziges Manko: Das Ende. das hat mir nicht ganz so gefallen.